An der Generalversammlung von Bergbahnen Graubünden (BBGR) blickte Präsident Markus Moser auf die wirtschaftliche Lage der Branche. Nach einem Tiefpunkt im Jahrzehnt nach der Aufhebung des Euro-Mindestkurses sei die Ertragssituation heute wieder positiv. Auch die Coronapandemie habe die Branche letztlich gestärkt – dank politischer Unterstützung, gestiegener Inlandnachfrage und günstiger Witterung.

Trotz der aktuellen Stabilität warnte Moser vor strukturellem Gegenwind. Der Aufwand nehme zu, während die Erträge stagnierten. Dies wirke sich negativ auf die Investitions- und Erneuerungsfähigkeit der Betriebe aus.

Effizienz durch Kooperationen
Die Branchenorganisation will ihre Mitglieder unterstützen, unter anderem durch den Abbau regulatorischer Hürden und die Förderung gemeinsamer Projekte. Für das Jahr 2026 stehen etwa die Revision des kantonalen Richtplans Tourismus, das nationale Seilbahn-Postulat sowie die neue Stellenvermittlungs-App «graubünden job match» im Fokus.

Sicherheit durch Branchenlösungen
Im Fachteil widmete sich die Versammlung dem Thema Verantwortung. Romano Pajarola von Seilbahnen Schweiz präsentierte die Richtlinien der Schweizerischen Kommission für Unfallverhütung auf Schneesportabfahrten (SKUS). Pro Wintersaison müssen rund 16’200 verletzte Personen durch Pisten- und Rettungsdienste abtransportiert werden. 83 Prozent der Unfälle gelten als Selbstunfälle.

Gian Darms erläuterte die Rolle der Betriebe im Lawinenrisikomanagement. Von 68 Lawinentoten der vergangenen drei Winter entfiel nur ein Todesfall auf eine gesicherte Piste.

Wunsch nach mehr Eigenverantwortung
Markus Moser sprach sich für mehr Branchenlösungen und weniger staatliche Eingriffe aus. Die SKUS-Richtlinien seien ein Beispiel dafür, wie Sicherheitsstandards auch ohne Regulierungsdichte funktionieren könnten.

Vorstandswahlen
Moser wurde als Präsident einstimmig bestätigt. Neu in den Vorstand gewählt wurden Curdin Baltermia und Alicia Martinez. (mm)

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