Für viele Mitarbeitende von Dertour Suisse beginnt eine ungewisse Zeit: Der Konzern will bis 2027 rund 250 Stellen abbauen und 15 Filialen zusammenlegen – ein markanter Schritt im Zuge der Integration von Hotelplan.
Drei Monate nach der Übernahme präsentiert Dertour Suisse eine neue Organisationsstruktur. Der Abbau betrifft vor allem IT und Einkauf; das Vertriebsnetz wird verkleinert. Welche Standorte schliessen, ist noch offen. Künftig sollen rund 120 Filialen weitergeführt werden – weiterhin das grösste Reisebüro-Netz der Schweiz. In den Filialen wird vor allem die Führungsstruktur reduziert.
Auch technologisch rückt der Konzern zusammen: Die IT wird auf die Plattform der Dertour Group umgestellt. Davon sollen künftig auch Hotelplan und Migros Ferien profitieren. Alle gebuchten Reisen finden wie geplant statt.
Bei den Spezialreisen verschwindet die Hotelplan-Marke Travelhouse; ihr Angebot wird in die neun Kuoni-Spezialisten integriert. In der Romandie bleiben Tourisme pour tous und weitere Dertour-Marken bestehen. Im Geschäftsreisebereich bleibt BTA First Travel erhalten, während Kuoni Business Travel voraussichtlich aufgegeben wird. Drei Standorte werden zusammengelegt, künftig beraten zehn Geschäftsreise-Standorte.
Der Stellenabbau soll möglichst über natürliche Fluktuation erfolgen. Für direkt betroffene Mitarbeitende ist ein Sozialplan in Ausarbeitung. Dertour-Suisse-Chefin Stephanie Schulze zur Wiesch betont eine «verantwortungsvolle und respektvolle» Umsetzung und kündigt rasche Klarheit für die Belegschaft an.
Die Migros hatte Hotelplan im Februar an Dertour verkauft, da das Reisegeschäft nicht mehr zur Konzernstrategie passe. Über den Preis wurde Stillschweigen vereinbart. (keystone-sda)