Trotz der Schwierigkeiten auf der Start- und Landebahn zeigt sich Maurizio Merlo, CEO des Flughafenbetreibers in Lugano, im Gespräch mit AWP optimistisch: «80 Jahre nach seiner Eröffnung ist der Flughafen immer noch da und er ist ein wichtiger Teil der Tessiner Wirtschaft».

In den letzten Jahren hat der viertgrösste Flughafen der Schweiz allerdings an Flughöhe verloren. Im Jahr 2016 zählte man in Lugano-Agno noch rund 180'000 Passagiere, was weniger ist als die rund 400'000 Passagiere in den goldenen Zeiten der 90er Jahre. Damals habe die Crossair im Tessin eine Art «Mini-Hub» geschaffen, erinnerte sich der ehemalige Crossair-Pilot Merlo.

Verschwinden von Darwin belastet
Besonders das Jahr 2017 war von den Turbulenzen um die Darwin Airline geprägt. Sie ging damals im Juli aus den Händen von Emirats Etihad an die slowenische Adria über und musste dann Ende November aufgrund von Liquiditätsproblemen Konkurs anmelden. Ohne diesen Vorfall hätte der Flughafen das Geschäftsjahr wie in den beiden vorangegangenen Jahren mit einem ausgeglichenen oder gar leicht positiven Ergebnis abgeschlossen.

«Aber im Jahr 2017 erlitten wir einen Verlust von 1,2 Millionen Franken, hauptsächlich wegen Darwins unbezahlter Schulden», blickt Merlo zurück. Und auch das laufende Jahr verspricht verlustreich zu werden, weil die durch Darwin durchgeführten Flüge nach Genf fehlen. Immerhin hat am vergangenen Donnerstag die Berner Fluggesellschaft Skywork die Übernahme der Strecke Lugano-Genf per Ende Oktober angekündigt. Skywork plant auf dieser Strecke von Montag bis Freitag jeweils mit zwei Tagesverbindungen.

Auch die Zahl der Flüge nach Zürich hat sich in letzter Zeit etwas abgeschwächt. Nachdem die jährliche Zahl der Passagiere auf der Strecke Lugano-Zürich im Jahr 2015 bis an die 100'000er Marke herangerückt war, sank dieser Wert im Folgejahr um beinahe 8 Prozent, und dies bei einem Auslastungsgrad von unter 50 Prozent. Dies sei aber nicht auf die gute Erreichbarkeit der Limmatstadt mit der Bahn zu erklären, ist Merlo überzeugt. «Im Gegenteil, seit der Inbetriebnahme des Gotthard-Basistunnels im Dezember 2016 haben wir eine Verkehrssteigerung von 1,5 Prozent zu verzeichnen.» (awp sda)