Schweiz Tourismus (ST) hat die Schweizer Tourismusbranche um eine erste Einschätzung der Sommersaison gebeten. Die Befragten geben für Übernachtungen ein geschätztes Wachstum von durchschnittlich 2.8 Prozent an. Wie erwartet boomt das Wandern, und Schweizer Sommerferien punkten vor allem bei Jungen und Einheimischen. Die erneuten Hitzeperioden bedeuteten für einige Destinationen aber auch Herausforderungen.

An einer nicht-repräsentativen Umfrage von ST nahmen landesweit zahlreiche Tourismusanbieter und Leistungsträgerinnen aus den verschiedensten Sektoren teil (Beherbergung, Bergbahnen, Regionen, Destinationen, Kultur- und Freizeitanbieter, etc.). Die Befragten erwarten generell starke Zahlen, die mancherorts sogar den Ausnahmesommer 2018 übertreffen könnten.

Im Bereich Beherbergung wird ein durchschnittliches Plus der Logiernächte von 2.8 Prozent angegeben. Bei den Frequenzen (Eintritte, Tagesausflüge) sogar ein Plus von 3.8 Prozent im Vergleich zur Sommersaison 2018. Gemessen wurde die touristische Sommersaison von Mai bis Oktober.

Buchungen sind immer wetterabhängiger
Wetterprognosen sind fundamental für das Buchungsverhalten, egal ob bei Hitze oder Regenwetter. Egal ob für Stadt- oder Bergdestinationen. «Das Wetter schlägt Wirtschaft und Währung beim Buchungsverhalten», sagt Karl-Heinz Ammon, Direktor Hotel Cresta in Flims. Die Umfrage bestätigt einmal mehr, dass auch Tourismusanbieter in der Schweiz ihre Produkte immer mehr auf spontane und kurzfristige Buchungen ausrichten müssen.

Besonders die Touristiker im Berggebiet freuen sich über Hitzeperioden im Sommer: diese bescheren ihnen viele einheimische Gäste, die aus den heissen Niederungen in die kühlen Berge zur Erholung «fliehen». «Die Sommerfrische ist wieder in», so Urs Pfenninger, Direktor Tourismus Adelboden-Lenk-Kandersteg (TALK) AG. Und dies vor allem bei den Gästen aus den nahen urbanen Zentren. Anbieter in tieferen Lagen sowie in den Städten leiden dagegen während der Hitze oft unter beträchtlichem Besucherschwund.

«Wandern ist nicht zuletzt dank der Popularität von Instagram auch bei den Jungen wieder ein grosses Thema», bestätigt Samuel Rosenast, Leiter Kommunikation Davos Klosters. Darüber hinaus wird jedoch allseits eine starke Nachfrage auch nach weiteren Sportarten wie Trailrunning, Mountainbike oder E-Bike festgestellt. (htr)