Die Tourismusregion Zürich blickt auf ein gutes erstes Halbjahr zurück. Insgesamt zählte die Region 3’452’335 Hotelübernachtungen – ein Plus von 3,2 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum und zugleich ein neuer Höchstwert. Für das zweite Halbjahr wird hingegen mit Unsicherheiten gerechnet – insbesondere aufgrund der internationalen Zollpolitik und ihrer absehbaren Auswirkungen auf den Geschäftstourismus, schreibt Zürich Tourismus.
Ausgewogener Gästemix
Die Herkunft der Gäste verteilt sich ausgewogen auf die drei Hauptregionen Schweiz, Europa und Übersee. Mit 1’355’472 Übernachtungen und einem Wachstum von 4,5 Prozent bleibt die Schweiz der bedeutendste Quellmarkt. So entfallen 39,3 Prozent aller Logiernächte auf inländische Gäste. Europa und Übersee tragen jeweils rund 30 Prozent zum Gesamtvolumen bei.
Erfreuliche Impulse kommen im ersten Halbjahr auch aus Nordamerika: Mit 442’173 Übernachtungen und einem Plus von 7,9 Prozent bleibt die Region der stärkste ausländische Markt – trotz politischer Unsicherheiten in den USA.
In Europa zeigt sich ein gemischtes Bild: Während Österreich (+4,8 %), Italien (+4,0 %) und Deutschland (+3,6 %) zulegen, verzeichnen das Vereinigte Königreich (–5,4 %) und Frankreich (-3,7%) Rückgänge.
Solide Ertragslage
Die Zürcher Hotellerie weist weiterhin solide Ergebnisse auf: Die Zimmerauslastung steigt im Vergleich zum Vorjahr um 1,9 Prozent auf 61,1 Prozent. Der durchschnittliche Umsatz pro verfügbarem Zimmer (RevPAR) liegt im Grossraum Zürich bei 193.50 Franken und damit deutlich über dem Vorjahreswert von 183.20 Franken. Die Aufenthaltsdauer der Gäste beträgt im Schnitt 1,75 Tage.
Zollpolitik beeinflusst Geschäftstourismus
Trotz eines erfolgreichen Starts würden sich die Anzeichen für eine herausfordernde zweite Jahreshälfte mehren, so Zürich Tourismus. Die gegenwärtige Entwicklung der Zollpolitik der USA gegenüber der EU und der Schweiz bleibe nicht ohne Folgen für die touristische Nachfrage – insbesondere im Geschäftstourismus.
Laut Zürich Tourismus zeigen Beobachtungen in europäischen Märkten, dass die jüngst angekündigten US-Zölle bereits kurzfristig zu Anpassungen im Verhalten internationaler Unternehmen geführt haben. Tagungen, Seminare und Weiterbildungen werden infolge gekürzter Budgets vermehrt verschoben oder reduziert.
«Internationale Unternehmen überdenken derzeit ihre Anlässe und Geschäftsreiseplanung – und damit gerät auch Zürich als Business-Destination unter Druck», sagt Thomas Wüthrich, Direktor von Zürich Tourismus. In Zürich entfallen rund 50 Prozent der Logiernächte auf Geschäftsreisende. Ein Rückgang würde sich auf die touristische Wertschöpfung auswirken. Der Kongresstourismus dürfte nicht unmittelbar betroffen sein, da er in der Regel langfristig geplant und vertraglich gebunden sei.
Künftige Zollmassnahmen
Noch ist offen, in welchem Ausmass die Schweiz selbst von künftigen Zollmassnahmen betroffen sein wird. Sollten die Zölle hierzulande gar höher ausfallen als in der EU, wären mittel- bis langfristig auch Auswirkungen auf den Freizeittourismus nicht auszuschliessen.
«Gerade vor diesem Hintergrund ist es zentral, unsere starke Position im Schweizer Markt weiter zu festigen und einen breit abgestützten Gästemix zu fördern», betont Wüthrich. (mm)
Bilanz
Region Zürich vermeldet positive Entwicklung im ersten Halbjahr
Im ersten Halbjahr verzeichnet die Region Zürich mit 3,45 Millionen Hotelübernachtungen ein Plus von 3,2 Prozent. Zugenommen haben vor allem die Logiernächte von Schweizer sowie nordamerikanischen Gästen.
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