(Keystone-SDA) Gemäss einer am Dienstag veröffentlichten Studie gehört der Grossteil der Schweizerinnen und Schweizer mittlerweile zu den Kultur-Eklektikern, gefolgt von Inaktiven und Hochkultur-Fans.

Während in den 1970er-Jahren noch die kulturell Inaktiven dominierten, seien heute die Eklektiker (40 Prozent) die grösste Gruppe, schreiben die Autorinnen und Autoren der Studie, die den Zeitraum von 1976 bis 2019 analysiert hat, in einer Pressemitteilung. Auch der Anteil der Hochkultur-Fans sei gestiegen.

Die Studie untersuchte zwölf kulturelle Aktivitäten, von denen sechs dem Modell der Hochkultur (z. B. Theater-, Konzert- und Museumsbesuche) und sechs dem Modell der Populärkultur (z. B.
Fernsehen, Radiohören oder Sportveranstaltungen) entsprechen. Die Unterteilung der Schweizer Bevölkerung in Inaktive, Kultur-Eklektiker und Hochkulturfans erfolgte aufgrund der Menge und Art des Kulturkonsums.

Erstere «nehmen mit Ausnahme von Fernsehen und Radio kaum an Kultur teil», zweitere «mischen sehr unterschiedliche kulturelle Aktivitäten wie Rockkonzerte und Kunstmuseen», während letztere «sich hauptsächlich mit Hochkultur beschäftigen und dies besonders intensiv tun», so die Beschreibung.

Doppelt so viele Fans der Hochkultur
Der Anteil der kulturell Inaktiven, der 1976 die Mehrheit der Bevölkerung ausmachte, ist zurückgegangen und machte 2019 nur noch ein Drittel der Schweizerinnen und Schweizer aus. Die Eklektiker sind von weniger als 30 auf 40 Prozent gestiegen, während der Anteil der Hochkulturfans von 12 auf fast 30 Prozent geklettert ist, führt die Studie im Einzelnen aus.

Zwar beeinflusst das Bildungsniveau das kulturelle Engagement, wie die Forscherinnen und Forscher feststellten (je höher das erste, desto wichtiger das zweite), doch gilt dies nicht für Hochkulturaktivitäten: «Diese hängen heute stärker vom Alter ab und sind zunehmend zu einer Domäne der älteren Gruppen geworden», schreiben sie.

Die Studie wurde von Sebastian Weingartner vom Statistischen Amt des Kantons Zürich und Professor Jörg Rössel von der Universität Zürich durchgeführt und in der 32. Ausgabe der Zeitschrift Social Change in Switzerland veröffentlicht.