«Wir sind mit einem blauen Auge davongekommen», fasst Präsident Sepp Manser das vergangene Tourismusjahr 2020 zusammen. Trotz Lockdown und dem daraus folgenden Massenansturm auf den Alpstein im Frühling 2020 hat sich die Lage in Laufe des Sommers relativ schnell wieder beruhigt und normalisiert. «So dürfen wir am Ende in vielen Bereichen auf ein überraschend gutes Jahr 2020 schauen, auch wenn wir es uns und vielen anderen in dieser Form nicht mehr wünschen», so Sepp Manser.

Mehr Logiernächte
Insbesondere die Hotellerie im Kanton Appenzell Innerrhoden hat mehr von den auferlegten Massnahmen profitiert, als anfänglich erwartet werden durfte. Als einziger Kanton in der Schweiz weist Innerrhoden am Ende des Jahres eine Steigerung der Logiernächte um 4,2 Prozent aus. In absoluten Zahlen sind das 6705 Logiernächte mehr als im Vorjahr 2019. Alle anderen Kantone in der Schweiz mussten teils massive Einbussen, in den Städten betrugen diese bis zu 60 Prozent, hinnehmen.

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Auch die Detailhandelsumsätze sind dank den vielen und ausgabefreudigen Schweizer Gästen über den Erwartungen ausgefallen. Dies führt Guido Buob, Geschäftsführer von Appenzellerland Tourismus AI, vor allem auch auf den unerwarteten Trend zurück, dass die Gäste mehrere Nächte in Folge in der Destination verbrachten. «In normalen Jahren bleibt ein Gast durchschnittlich zwei Nächte in der Region, im Coronajahr 2020 zeigte sich deutlich, dass sich die Aufenthaltsdauer der Gäste verlängerte, wohl unter anderem, weil Reisen ins Ausland mit zahlreichen Schwierigkeiten verbunden waren. Wir haben klar von diesem Umstand profitiert.» 

Tiefere Zahlen für Seilbahnen
Aber auch in Innerrhoden war letztes Jahr nicht alles Gold, was glänzt. So verzeichneten die Luftseilbahnen klar tiefere Frequenzen als in den Vorjahren, das ansonsten äusserst wichtige Gruppengeschäft fiel vollständig ins Wasser (Rückgang um 63%) und der bereits eingangs erwähnte Corona-Andrang im Frühling auf den Seealpsee war dem Image einer Destination, welche sich für Nachhaltigkeit und einen naturnahen Tourismus einsetzt, nicht förderlich.

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Unter dem Strich überwiegen die positiven Zahlen. So verzeichnet zum Beispiel die Website appenzell.ch mit 912'000 eindeutigen Besuchern im Vergleich zu anderen Destinations-Webseiten anhaltend hohe Besucherfrequenzen und eine erneute Steigerung gegenüber dem Vorjahr um 11 Prozent. Auch im Bereich der sozialen Medien wurden auf allen Kanälen neue Höchstmarken erreicht. An dieser Stelle sei hier nur die Zahl von 25’000 Followern auf Instagram erwähnt. Damit bewegt man sich unmittelbar hinter den Schweizer Top-Destinationen.

Positives Fazit
«Alles in allem gesehen, war das Jahr 2020 eines der wohl schwierigsten Jahre in der über 120-jährigen Geschichte des Vereins», zieht Sepp Manser ein Schlussfazit. «Dass es am Ende doch noch so gut herausgekommen ist, verdanken wir vielen Umständen: Der Ruhe, der Flexibilität und dem Sachverstand der Leistungsträger, dem verantwortungsvollen Handeln der Präsidenten der einzelnen Branchen sowie der positiven Unterstützung der Behörden. (htr/lm)