Erholung und eine gute Nachtruhe sind für Hotelgäste essenziell. Damit diese sich nach einem anstrengenden Tag zur Ruhe betten können, muss das Bett respektive das Schlafsystem aufeinander abgestimmt sein.

Die Herausforderung
Jeder Gast ist individuell und bringt seine eigenen Bedürfnisse mit. Die Erwartung: erholsamen Schlaf finden. Bei so vielen Körpertypen und Gewichtsklassen wird diese Aufgabe allerdings zur Herausforderung für ein Bettsystem. Ein solider Mittelweg kann eine gute Lösung sein, es möglichst vielen recht zu machen. Dabei spielt die Matratze eine zentrale Rolle.

Diese wird vom Gast visuell wahrgenommen, und der Komfort ihrer Liegefläche beeinflusst unmittelbar die Schlafqualität. Weitere Kriterien der Hotellerie für Matratzen sind: nicht zu weich und nicht zu hart, leicht in der Handhabung und Pflege für das Housekeeping sowie eine gute Langlebigkeit. Weniger bekannt ist der Einfluss des Lattenrosts.

Die Rolle des Lattenrosts
Bekannt ist, dass der Lattenrost für eine gute Durchlüftung des Bettes sorgt und ein gutes Schlafklima unterstützt. Weniger hingegen, dass dieser die ergonomische Lagerung des Körpers beeinflusst. Je dünner die Matratze, desto grösser ist der Einfluss des Lattenrosts auf den Liegekomfort. In jedem Fall bildet der Rost aber die Basis der Körperlagerung und kann durch seine elastische Liegefläche Bewegungen des Körpers besser ausgleichen als jede Matratze. Meist bildet der Rost eine der Matratze ähnliche Zonierung ab, die sich auch oft verstellen lässt. So können kritische Körperteile wie Schultern und Nacken zusätzlich entlastet werden. Verspannungen, Durchblutungsstörungen und Schmerzen lassen sich so verhindern oder minimieren. Der aber vielleicht grösste Vorteil ist die Anpassbarkeit des Härtegrads. Mittels Schiebeelementen lässt sich bei vielen Modellen die Kompaktheit der Liegefläche variieren. So kann das Bettsystem der Präferenz oder körperlichen Konstitution des Gasts angepasst werden.

Worauf achten
Finden Sie anhand des folgenden Leitfadens heraus, wo Unterschiede bei den Produkten liegen und was Ihnen wichtig ist:

Rahmen: Der Rahmen trägt die gesamte Konstruktion und wird direkt in den Bettrahmen eingelegt. Meist ist er aus Holz oder Metall. Er sollte stabil sein und weder verrutschen noch quietschen.

Leisten: Diese bestehen meist aus nach oben gewölbtem Schichtholz und kommen in unterschiedlichen Breiten und Dicken vor. Sehr einfache Rahmen mit geraden Leisten ohne Wölbung bieten gar keine Körperunterstützung; sie dienen lediglich der Durchlüftung. Durch die Wölbung der Leisten entsteht eine elastische Liegefläche, die bei Bedarf nachgibt und stützt. Die Anzahl der Leisten kann zwischen circa 20 und 28 variieren. Je mehr Leisten vorhanden sind, desto besser ist die Körperanpassung. Ähnliches kann man über die Breite der Leisten sagen: Je feiner, desto punktelastischer können diese reagieren. Übrigens lassen sich bei einigen Modellen die Leisten leicht auswechseln – besonders in der Hotellerie vereinfacht dies bei eventuellen Defekten das Handling und verlängert die Lebensdauer.

Federelemente: Seitliche Kunststoffelemente, welche die Leisten und damit den Körper tragen. Auch sie tragen zur Beweglichkeit der Leisten bei. Materialität, Elastizität und Federweg, die Strecke, welche die Elemente anhand von Körperdruck einsinken, machen den Unterschied. Je flexibler sich die Federelemente dem Körperdruck anpassen, desto höher ist der Liegekomfort.

Verstellbarkeit der Liegefläche: Mittels Schiebeelementen lässt sich häufig die Härte der Liegefläche verändern und teilweise auch eine Zonierung abbilden. Einerseits lässt sich so bequem das Liegegefühl einer Matratze verändern. Andererseits besteht die Möglichkeit, die Liegefläche individuellen Körperformen und Bedürfnissen anzupassen. Insbesondere bei Beschwerden kann dies grosse Erleichterung bringen.

Elektrisch verstellbare Modelle: Wie sinnvoll sind sie?
Die meisten Schweizer Hotels setzen klassische, «starre» Lattenrostmodelle oder solche mit manueller Kopfverstellung ein. Das macht durchaus Sinn, da nur wenige Gäste tatsächlich die Betten verstellen. Möchten Sie Ihren Gästen aber besonders hohen Komfort bieten, eignen sich automatisch verstellbare Modelle. Sie lassen sich mittels Fernbedienung individuell anpassen. So profitieren Gäste aller Altersklassen von bequemem Fernsehen oder Lesen in aufrechter Position. Ungeahnte Entspannung des Nackens und der Schultern lässt sich durch kleine Verstellungen im Kopfbereich erzielen, eine Hochlagerung der Beine entlastet den unteren Rücken und fördert die Durchblutung.

Es gibt kein Richtig oder Falsch. Denn es kommt darauf an, worauf Sie Wert legen. Achten Sie aber immer darauf, dass Matratze und Rost miteinander harmonieren. Ist dies nicht der Fall, kann das Liegegefühl beeinträchtigt werden; die Produkte können sich so vorzeitig abnutzen. Denn gerade in der Hotellerie zahlt sich eine Investition in langlebige Produkte früher oder später aus.

Alexandra Burkart ist von Hilding Anders Switzerland AG, zu der die Marken BICO und Happy Professional gehören.