Mit 43 zu 28 Stimmen wies der Berner Stadtrat das Geschäft am Donnerstagabend an den Gemeinderat zurück und stellte sich damit hinter einen Antrag der GFL/EVP-Fraktion. Die Stadt soll demnach das Restaurant sanieren, aber auf das Teilprojekt «Erweiterungsbau» verzichten.

Dass der Tierpark ein wichtiges Naherholungsziel ist, blieb im Stadtrat unbestritten. Auch der Sanierungsbedarf des Restaurants wurde nicht in Frage gestellt: Die Infrastruktur ist in die Jahre gekommen, Kapazitätsengpässe erschweren den Betrieb. Eine moderne Küche sei ebenso nötig wie eine hindernisfreie WC-Anlage, betonten verschiedene Rednerinnen und Redner.[IMG 2]

Auf Widerstand stiess aber der geplante einstöckige Neubau. Es gebe keinen Grund, das Restaurant zu vergrössern, denn das bestehende Platzangebot reiche in aller Regel aus.

[IMG 3]Für die grösseren Anlässe und Bankette, die dem Gemeinderat vorschwebten, gebe es genügend andere Lokalitäten in der Stadt. Sowieso sei fraglich, dass sich der Erweiterungsbau rentieren würde.

Gemeinderat Michael Aebersold (SP) verteidigte die 8,9-Millionen-Vorlage vehement. Der Erweiterungsbau sei für die Wirtschaftlichkeit des gesamten Projekts nötig. «Es gibt ein pfannenfertiges Projekt, es gibt eine Baubewilligung, nur noch der Kredit fehlt», beschwor Aebersold die Stadtratsmitglieder. Doch der Finanzdirektor stand auf verlorenem Posten.

Die Stadt Bern entschied sich vor knapp sechs Jahren den beliebten städtischen Gastronomiebetrieb zu modernisieren und mit einem Erweiterungsbau den gedeckten Selbstbedienungsbereich von heute 78 auf neu rund 300 Sitzplätze zu vergrössern. Die Direktion für Finanzen, Personal und Informatik lancierte im September 2015 einen Projektwettbewerb, der von der Nord GmbH Architekten BSA SIA aus Basel mit dem Projekt Gartensaal gewonnen wurde.  (sda/htr/npa)