Nebst den Einschränkungen für Gaststätten werden öffentliche und private Veranstaltungen und Aktivitäten mit mehr als zehn Menschen untersagt, wie die Walliser Regierung am Mittwoch vor den Medien bekannt gab. In geschlossenen Einrichtungen gilt eine ständige Maskenpflicht.

Besuche in Spitälern und Alters- und Pflegeheimen werden unter dem Vorbehalt von Härtefällen ausgesetzt. Für Schulen auf Tertiärstufe gibt es neu ausschliesslich Fernunterricht.

Verboten werden auch Kontaktsportarten wie Fussball, Basketball, Hockey oder Kampfsportarten. Der FC Sion und die Basketballclubs der Profiliga dürfen hingegen weiter trainieren, wie Frédéric Favre, Vorsteher des Departements für Sicherheit, Institutionen und Sport, ausführte. In den Profi-Ligen werde es auch Spiele geben, allerdings hinter verschlossenen Türen.

Der Kanton Wallis ist derzeit der von der Corona-Pandemie am stärksten betroffene Kanton. Der extrem starke Anstieg der Fälle sei beunruhigend, sagte Staatsratspräsident Christophe Darbellay. Es müssten harte, einschneidende und sofortige Massnahmen ergriffen werden, um die Dynamik zu durchbrechen. Es gehe nicht anders.

Wintersaison soll stattfinden können
Die neuen Massnahmen treten um Mitternacht in Kraft und gelten bis voraussichtlich am 30. November. Man hoffe, dass dies genüge, um die Situation vor Beginn der Wintersaison in den Griff zu bekommen, so Darbellay.

Die Regierung appellierte an die Solidarität und Disziplin der Bevölkerung. Es gehe darum, die Überlastung des Gesundheitswesens zu begrenzen und Leben zu retten, aber auch grösseren Schaden für die Wirtschaft abzuwenden.

«Dass die zweite Welle so schnell kommt, hat uns alle erstaunt», sagte Gesundheitsdirektorin Esther Waeber-Kalbermatten. Im Spital befänden sich Stand Dienstag 88 Personen, und in 14 Altersheimen seien mittlerweile 155 Menschen positiv getestet worden. Es sei «Fünf nach Zwölf», sagte die Gesundheitsdirektorin. (sda)