Bauhülle, Infrastruktur und Haustechnik sind in dieser Umgebung extremen Bedingungen ausgesetzt: Im Winter friert das Gebäude aus und Stürme mit hohem Winddruck reissen an Dach und Fensterläden. Die im Vergleich mit anderen Hütten hohen Besuchsfrequenzen - 3900 Übernachtungen und 4000 Tagesgäste pro Jahr - führen zu hohen Belastungen und Abnutzung der Infrastruktur und Haustechnik. Seit Inbetriebnahme wurde die Hütte zweimal saniert und erweitert, 1969 und 1993.

Nun wurde als Folge von gesetzlichen Rahmenbedingungen und regulatorischen Anforderungen eine dritte Sanierung und Erweiterung der Hütte unumgänglich. Gefordert wurden Massnahmen zum Gewässerschutz, Brandschutz und zur Lebensmittelverordnung. Zusätzlich sollte die Versorgung mit elektrischer und thermischer Energie auf die hohe Auslastung und auf Umweltverträglichkeit ausgerichtet und gesichert werden. Unter diesen Voraussetzungen ist das Architektenteam Andreas Eichenberger & David Schäublin aus Basel mit der Planung des Projektes beauftragt worden. Die SAC Sektion Baselland hat die Umsetzung des Vorhabens dem erfahrenen, einheimischen Generalunternehmer Esotec GmbH aus Innertkirchen übertragen.

Das Projekt konnte dank ausgezeichneten Wetterbedingungen innert sechs Monaten im Sommer 2015 realisiert werden. Während 115 Bautagen wurden rund 500 Personentage Arbeitsleistungen erbracht und mit 600 Helikopterflügen 300 Tonnen Material zur Baustelle geflogen. Parallel zum Baubetrieb wurden 3800 Hüttenübernachtungen verzeichnet, was für die Hüttenwarte eine besondere Herausforderung darstellt habe.

Das Bauprogramm umfasste folgende Schwerpunkte:

  • Ersatz der Toilette in der Hüttenumgebung durch eine moderne Trocken-WC-Anlage im Erweiterungstrakt.
  • Ausbau der Photovoltaikanlage und Thermokollektoren zur substanziellen Reduktion des Anteils von nicht erneuerbaren Energien.
  • Räumliche Erweiterung und technische Modernisierung der Küche, zur Verbesserung der Betriebsabläufe und Ausrichtung auf die heutigen Besucherfrequenzen sowie auf die Vorgaben der Lebensmittelverordnung.
  • Verlagerung der Infrastrukturräume wie Waschraum, Trockenraum, Ski- und Schuhräume sowie des Notraumes in den Erweiterungsbau zur Optimierung der Strukturen und Abläufe im Eingangs-/Empfangs- und Aufenthaltsbereich.
  • Neuer Mehrzweckraum um der steigenden Nachfrage nach Räumlichkeiten für Theorie und Ausbildung nachzukommen. 

Das 2014 genehmigte Planungs- und Baukostenbudget über 1,74 Millionen Franken konnte eingehalten werden. 95 Prozent des GU-Vertragsumfanges im Umfang von rund 1,46 Millionen Franken wurden durch lokale Unternehmer erbracht, so dass aus diesem Projekt ein hoher Wertschöpfungsbeitrag für das Haslital generiert wurde. Am 12. März 2016 wurde die Hütte aus dem Winterschlaf geweckt und die neuen Infrastruktur- und Haustechnik-Anlagen eingehend überprüft und getestet. Eine Woche später, am 19. März 2016 wurde die Hütte offiziell dem Betrieb übergeben und die Hüttenwarte Hanspeter und Tina Imboden konnten die ersten Skitourengäste empfangen. (htr/pt)