Ein grosser Teil des ökologischen und sozialen Fussabdrucks im Gastgewerbe entsteht im Bereich «Procurement» (aus dem Englischen: Beschaffung). Dieser Bereich ist einer der wichtigsten Lieferketten-Schnittstellen und hat wesentlichen Einfluss auf die Gestaltung nachhaltigerer Praktiken. Die Initiative «Hospitality Alliance for Responsible Procurement» (HARP) hat das Ziel, den Nachhaltigkeitsgrad von Lieferketten zu ermitteln und Optimierungspotenziale zu erkennen und zu nutzen. Die Nachhaltigkeits-Rating-Agentur Eco Vadis soll bei der Umsetzung helfen. 

Teil der Initiative – ganz nach dem Motto «Gemeinsam mehr erreichen» – sind die Hospitality-Unternehmen Accor, Hilton, IHG Hotels & Resorts, Marriott International, die Radisson Hotel Group, die beiden globalen Einkaufsorganisationen Avendra und Entegra sowie «Eco Vadis».

Einheitliche nachhaltige Orientierung
Die einheitliche Bewertungsmethode durch «Eco Vadis» soll die beteiligten Unternehmen dabei unterstützen, mit ihren Lieferanten zu interagieren, den Wissensaustausch zu forcieren und ein einheitliches Vorgehen in Richtung Best Practices zu ermöglichen.

Die HARP-Allianz verpflichtet sich zudem verstärkt auf lokale und saisonale Produkte sowie Bioprodukte zu setzen. Darüber hinaus werden jene Lieferanten bevorzugt, die für verantwortungsbewussten Fischfang, mehr Tierwohl in der Nutztierhaltung sowie faire und umweltverträgliche Bedingungen beim Kaffee- und Tee-Anbau stehen. Die Initiative orientiere sich an den höchsten Nachhaltigkeitsstandards der Branche und schaffe gleichzeitig einen Mehrwert für Hoteleigentümerinnen und -eigentümer sowie Gäste.

«Accor» als Vorreiter
Die Hotelgruppe Accor setzt sich mit seiner internationalen Einkaufsplattform Astore seit Jahren mit dem Thema nachhaltiges Procurement auseinander. Das Unternehmen wendet über «Astore» strenge Verfahren an, um jene Lieferanten auszuwählen, welche die Anforderungen der «Charta für verantwortungsbewusstes Procurement» erfüllen. 

Bei der Thematik Food-Waste setzt die Hotelgruppe auf digitale Lösungen. Mit dem Online-Reporting-Tool Gaïa werden aufkommenden Lebensmittelabfälle genau zu quantifiziert. Um Lebensmittelabfälle an der Quelle zu reduzieren, arbeitet «Accor» mit KI spezialisierten Start-ups zusammen. Diese geben Auskunft über überschüssige Lebensmittel – Menge und Art – oder schätzen die Anzahl der zu erwartenden Kundinnen und Kunden, der bestellten Gerichte und die genaue Zutatenmenge für deren Zubereitung ein. Seit 2017 kooperiert «Accor» mit der Plattform «Too Good to Go» im Kampf gegen den Food-Waste.  (mm)