Der Franken-Schock Anfang letzten Jahres wirkt noch immer auf den Schweizer Tourismus nach. Aktuell schonen sowohl die Schweizer Hoteliers als auch der im Jahresvergleich etwas schwächere Franken die Reisekasse vieler Gäste. Zudem buchten die Besucher günstigere Zimmer, wie Hotel DE in einer Mitteilung schreibt.
Die internationale Hotelbuchungsplattform beruft sich dabei auf Auswertungen ihres monatlichen Preisbarometers. Grundlage für die ausgewiesenen Zahlen sind alle Hotelbuchungen, die über die beiden Seiten www.hotel.de und www.hotel.info im Vergleichsmonat März getätigt wurden. In den angegebenen Durchschnittspreis fliessen sämtliche Buchungen in 1- bis 5-Sterne-Hotels der jeweiligen Städte ein.
Messen federn Preisrückgänge ab
So haben sich in der Schweiz gegenüber dem Vorjahr die Übernachtungskosten insgesamt um rund 5 Prozent auf 159 Franken verringert. Für Buchungskunden aus dem Euroraum sanken die Hotelkosten im Durchschnitt sogar um 7,64 Prozent. Das Niveau vor dem Franken-Schock wurde jedoch noch nicht erreicht, wie es weiter heisst.
In vielen Schweizer Städten reduzierten sich die Übernachtungskosten im März 2016 gegenüber März 2015 zum Teil deutlich. So konnten Hotelgäste in Luzern 15 Prozent sparen, mit einem durchschnittlichen Zimmerpreis von 120.15 Franken. In Lausanne (155.70 Fr.) lag die Ersparnis bei rund 13 Prozent und in Opfikon (142.23 Fr.) sowie Kloten (110.29 Fr.) bei über 7 Prozent. «In einigen Städten führte insbesondere die hohe Zimmernachfrage aufgrund von Messen allerdings zu einer nur geringen Senkung der Hotelkosten», erläutert Jörg Malang, Geschäftsführer bei Hotel DE.
Mit rund 687'000 Eintritten verzeichnete der 86. Internationale Automobil-Salon in Genf ein leichtes Besucherplus. Die Übernachtungskosten verringerten sich im Vergleich zur gesamten Schweiz daher nur unterdurchschnittlich um 2,22 Prozent auf 229.96 Franken. Die Hotellerie der zweitgrössten Stadt der Schweiz bleibt damit weiterhin sehr hochpreisig. Auch in Basel verringerten sich die Hotelkosten nur leicht um 2,07 Prozent auf 196.53 Franken. Hier profitierten die Hoteliers von der Ausstellung Baselworld, die wieder zahlreiche Besucher mit Uhren und Schmuck in ihre Messehallen lockte. In Zürich (166.50 Fr.) sparten Zimmersuchende 2,43 Prozent.
Doch nicht überall verringerten sich die Übernachtungskosten. So mussten Hotelgäste in Bern mit 163,15 Franken gegenüber dem Vorjahr 2,28 Prozent mehr auf den Tresen legen. Zu der leichten Teuerung dürften auch zahlreiche Veranstaltungen beigetragen haben.
Hotelpreisbarometer für ausgewählte CH-Städte (Durchschnittspreise in Franken pro Nacht und Zimmer)
| Rang | Stadt | März 2016 (Fr.) | März 2015 (Fr.) | Differenz Vorjahr (%) |
| 1. | Genf | 229.96 | 235.17 | -2,22 |
| 2. | Basel | 196.53 | 200.69 | -2,07 |
| 3. | Zürich | 166.50 | 170.65 | -2,43 |
| 4. | Bern | 163.15 | 159.52 | +2,28 |
| 5. | Lausanne | 155.70 | 179.08 | -13,05 |
| 6. | Opfikon | 142.23 | 153.92 | -7,60 |
| 7. | Luzern | 120.15 | 141.36 | -15,00 |
Quelle: hotel.de
Bern teuerste Hauptstadt Europas
Damit ist das beschauliche Bern im internationalen Vergleich sogar zur teuersten Hauptstadt Europas avanciert. Mit dem leichten Anstieg der Hotelkosten auf schiebt sich die Bundesstadt an die europäische Spitze, insbesondere weil London mit 152.46 Franken für Buchungskunden auch währungsbedingt fast 7 Prozent günstiger geworden ist.
Ebenso zeigt die Stadt der Liebe (129.46 Fr.) ein Herz für Touristen. Die Pariser Hoteliers schonen die Reisekasse ihrer Gäste mit 5,44 Prozent geringeren Übernachtungskosten. Die Moskauer Hotels verbilligten sich für Schweizer aufgrund des niedrigeren Rubelkurses sogar um über 13 Prozent auf 102.55 Franken. Vor drei Jahren mussten Zimmersuchende noch knapp das Doppelte auf den Tresen legen. Wien liegt mit 94.38 Franken im europäischen Vergleich auf Rang 14.
Hotelpreisbarometers für Europa (Durchschnittspreise in Franken pro Nacht und Zimmer)
| Rang | Stadt | März 2016 (Fr.) | März 2015 (Fr.) | Differenz Vorjahr (%) |
| 1. | Bern | 163.15 | 159.52 | +2,28 |
| 2. | London | 152.46 | 163.78 | -6,91 |
| 3. | Kopenhagen | 151.19 | 139.29 | +8,54 |
| 4. | Stockholm | 147.36 | 146.99 | +0,25 |
| 5. | Oslo | 142.69 | 136.36 | +4,64 |
| 6. | Brüssel | 141.93 | 137.52 | +3,20 |
| 7. | Helsinki | 139.80 | 136.47 | +2,44 |
| 8. | Amsterdam | 133.75 | 120.71 | +10,80 |
| 9. | Paris | 129.46 | 136.92 | -5,44 |
| 10. | Dublin | 127.26 | 106.89 | +19,06 |
| 11. | Moskau | 102.55 | 118.39 | -13,38 |
| 12. | Belgrad | 101.61 | 85.68 | +18,59 |
| 13. | Berlin | 96.52 | 91.71 | +5,25 |
| 14. | Wien | 94.38 | 93.86 | +0,56 |
| 15. | Madrid | 90.42 | 86.93 | +4,01 |
Quelle: hotel.de