Laut einem Bericht der Tageszeitung Le Figaro soll der chinesische Hotelkonzern Jin Jiang – der seine Beteiligung an Accor in den letzten Monaten schrittweise auf 15 Prozent erhöht hatte – seine Beteiligung auf 29 Prozent aufstocken. Damit läge sie knapp unter der Grenze von 30 Prozent, ab der ein Übernahmeangebot für alle Aktionäre zwingend sei, wie die «Frankfurter Allgemeine» schreibt.

Eine Übernahme Accors durch die chinesische Hotelkette will die französische Regierung laut dem Bericht um jeden Preis verhindern. Die französische Hotelkette Accor ist mit fast 3900 Hotels und mehr als 500'000 Zimmern der grösste Hotelkonzern Europas.

Der Kauf einer westlichen Hotelkette mit einer bekannten Marke sei der effizienteste Weg der Internationalisierung für chinesische Unternehmen, so eine Expertin gegenüber der Frankfurter Allgemeinen. In den vergangenen Monaten haben in der Hotelbranche mehrere Konzerne auf dieses Mittel gesetzt: Zuletzt übernahm die HNA Tourism Group Ende April die Carlson Hotels. Weiter lieferte sich ein chinesisches Konsortium im Frühling einen Übernahme-Wettstreit mit Marriott um die amerikanische Hotelkette Starwood. (htr/it)