Insgesamt sind in Katar Investitionen in die Infrastruktur in Höhe von rund 200 Milliarden US-Dollar in Planung. Rund 5,7 Milliarden US-Dollar davon sollen in neue Hotels und Restaurants fliessen, wie der Informationsdienstleister für Hotelketten und Hotelbau-Projekte Tophotelprojects berichtet. Für die Fussball-WM 2022 müssen noch acht Sportstadien entstehen.
Das Auftragsvolumen für die nächsten Jahre ist so gross, dass Katar bereits ausgerufene, nicht unbedingt erforderliche Vorhaben auf ein Datum nach der WM verschieben muss. Priorität wird den Sportstadien und der erforderlichen Transportinfrastruktur, also Metro und Strassen, eingeräumt.
Die meisten internationalen Unternehmen rechnen mit Verzögerungen bei der Projektumsetzung, unter anderem, weil Entscheidungen in Katar erfahrungsgemäss etwas länger dauern können. Ausserdem fürchten viele eine Materialknappheit, die sich durch die Verzögerungen zuspitzen dürfte, weil sich kurz vor Toresschluss für die WM noch deutlich mehr Projekte im Bau befinden dürften als geplant.
Engpässe werden insbesondere bei Füllmaterial und Beton erwartet. Bereits jetzt sei die Materialbeschaffung ein Problem, da die Infrastruktur, besonders der Hafen und die Strassen, den grossen Mengen nicht gewachsen sei, die ins Land kommen müssen, kommentiert «Tophotelprojects». Neben der Logistik gibt auch der dadurch drohende Kostendruck Grund zur Sorge.
Bleiben die Ölpreise niedrig, birgt dies 2016 und 2017 auch Herausforderungen für den Gasexporteur Katar. Premierminister Sheikh Abdullah bin Nasser bin Khalifa al-Thani bestätigte jedoch Mitte März, trotz schwacher Energiepreise an den geplanten Infrastrukturausgaben für die «Vision 2030» festhalten zu wollen.
Katar verfügt über ein üppiges Finanzpolster, um Verluste bei Exporteinnahmen ausgleichen zu können, weswegen auch die meisten Experten nicht mit einer Eintrübung des Investitionsklimas rechnen. Das eine oder andere Vorhaben dürfte aber sehr wohl auf den Prüfstand kommen, wie die Beispiele der schon gestrichenen oder vertagten Projekte zeigen. (htr/ad)
Ausgewählte Hotelbau-Projekte
| Steigenberger Hotel Doha | 200 Zimmer |
| Centara Grand West Bay Hotel | 360 Zimmer |
| Zalal Wellness Destination Spa | 125 Zimmer |
| The Amphibious 1000 | 80 Zimmer |
| Le Meridien | 350 Zimmer |
| Park Hyatt Msheireb Downtown | 187 Zimmer |
| Mondrian Hotel | 270 Zimmer |
| Shaza Doha | 180 Zimmer |
| Sillks Hotel & Spa | 100 Zimmer |
| Nikki Beach Resort & Spa, The Pearl Qatar | 47 Suiten |
| Planet Hollywood Hotel | 300 Zimmer |
| Wyndham Garden | 153 Zimmer |
| Silver Pearl Hotel | 1000 Zimmer |
Quelle: Tophotelprojects