Die Gipser waren als Scheinselbstständige über eine Reihe von Subunterunternehmen angestellt, wie die Unia am Mittwoch mitteilte. Als Folge der ausbleibenden Lohnzahlungen gerieten die vier Männer laut der Gewerkschaft in «ernsthafte Schwierigkeiten». Einer von ihnen habe einen Herzinfarkt erlitten. Daraufhin wandten sich die Gipser an die Unia.

In der Verantwortung stehen die Generalunternehmen Toneatti und Baulink AG. Sie haben sich bereit erklärt, die ausstehenden Löhne nachzuzahlen. Eine erste Tranche von 3'000 Franken wird jedem Gipser noch diese Woche ausbezahlt.Daneben zahlen die beiden Firmen 50'000 Franken auf ein Sperrkonto ein, um alle übrigen Ansprüche abzugelten.

This Jenny bestätigt auf Anfrage den Sachverhalt. Allerdings liessen sich solche Fälle nicht verhindern. «Wir haben keine Kenntnis von diesem Fall gehabt,» sagte Jenny. Bei 450 Personen sei dies unmöglich.

In der Verantwortung steht laut Jenny das Gipsergeschäft, welches die Arbeiten auf der Baustelle ausgeführt habe. Die betreffende Firma sei mit der Arbeit im Rückstand gewesen, erklärte Jenny. Darauf habe sie vier Gipser zusätzlich eingestellt und um Kosten zu sparen, seien diese aus Polen gekommen. Die Firma sei wohl nicht im Stande gewesen, den Lohn zu bezahlen, sagte der SVP- Ständerat. In der Zwischenzeit sei die Firma zahlungsunfähig.

Während Jenny den Vorfall als Beleg dafür sieht, dass auch die Solidarhaftung keinen Missbrauch verhindere, fordert die Unia eine deutliche Verschärfung der flankierenden Massnahmen. (npa/sda)