Hinter dem Projekt steht eine Gruppe privater Investoren aus den Regionen Bern, Biel und Murten, wie die vergangenen Sommer gegründete Reederei Vully am Donnerstag mitteilte. Die Reederei erwarb kurz nach ihrer Gründung die gut erhaltene «Attila».

1987 wurde die «Attila» als Landungsschiff mit einer Länge von 16,5 Metern gebaut. Einige Jahre lang versah sie ihren Dienst entlang der norddeutschen Küste. 1993 wurde das Schiff in der Mitte getrennt und auf 27 Meter verlängert, wie die Reederei am Donnerstag in einer Mitteilung schreibt.

2002 erwarb der Unternehmer Pierre Perrotet die «Attila» und brachte sie in den Broyekanal nach Sugiez (FR). Während der Landesausstellung Expo.02 kam das Schiff für Aufbauarbeiten und an der Eröffnungsfeier in Yverdon (VD) zum Einsatz. Seither wurde es als Event- und Partyschiff genutzt. Nun wird aus der MS Attila ein Fahrgastschiff mit Übernachtungsmöglichkeiten.

[IMG 2]Kreuzfahrt auf den Jurarandseen
Das nach Angaben der Reederei erste Hotelschiff der Schweiz soll eine Drei-Seen-Kreuzfahrt auf dem Bieler-, Neuenburger- und Murtensee anbieten. Das Zielpublikum ist ein einheimisches, aber auch internationales Kreuzfahrten- und Flussfahrtenpublikum.

Richard Hurni, Verwaltungsratspräsident der Reederei Vully AG, sagt dazu: «Wir wollen das tolle touristische Angebot der Region um eine Attraktion erweitern. Denn im Gegensatz zum grenznahen Ausland besteht in der Schweiz für Fluss- und Kreuzfahrten auf Binnengewässern kaum ein Angebot.»

Darüber hinaus kann die MS Attila für Tages- oder Wochenendanlässe, Seminare, Konzerte, Firmenevents und weitere Veranstaltungen gemietet werden. Auch als Hotelzimmer-Ergänzung für Restaurants mit Seeanstoss oder als Bed-and-Breakfast an ihrem Liegeplatz in Sugiez oder anderen Standorten könnte das Schiff eingesetzt werden.

Das 120 Tonnen schwere Last- und Landungsschiff wird nun umgebaut. Die «Attila» erhält nun in Sugiez bis im kommenden Sommer eine weitere Schiffsrumpfverlängerung um sechs Meter, neue Motoren, Kabinen und eine «Captains Lounge». Die Initianten rechnen mit ersten Testfahrten im Spätsommer.

Ledischiffe gibt es auf vielen Schweizer Seen. Sie dienen meist als Fracht- und Arbeitsboote, namentlich etwa für Kiestransporte. Einige sind auch als Party- und Eventboote im Einsatz. (sda)