Die Hütten des Schweizer Alpen Clubs (SAC) befinden sich in einer finanziellen Notlage. Von den insgesamt 153 SAC-Hütten seien nur rund ein Dutzend kostendeckend, wie Bruno Lüthi, Fachleiter Hüttenbetrieb des Schweizerischen Alpen-Clubs, gegenüber dem Tagesanzeiger erklärt.

Der Pachtzins, der durch die Hüttenwartinnen und -warten bezahlt wird, kann die Investitionen der Sektionen nicht decken. Die Folge: durch Sammelaktionen, Lotteriefonds, Darlehen von Kantonen, die zwischenzeitliche Erhöhung der Mitgliederbeträge oder Kredite wird das finanzielle Loch gedeckt. 

Die finanziellen Schwierigkeiten machen sich auch bei den Hüttenwartinnen und Hüttenwarten bemerkbar. Diese verfügen als eigenständige Unternehmerinnen und Unternehmer über kein festes Einkommen. Ein ausreichendes Jahreseinkommen mit Altersvorsorge könne nur bei den grossen Hütten mit zwei Saisons gewährleistet werden.  

Teuerungsempfehlung
Der SAC-Zentralverband will mit Empfehlungen auf die finanzielle Notlage reagieren. Der Verband schlägt den 110 Sektionen vor, dass die Preise bei Übernachtungen am Wochenende sowie in der Hochsaison höher angesetzt werden. Ausserdem soll das Angebot an Zweier- und Viererzimmer in den Hütten ausgebaut werden. Diese können im Preis anders gestaltet werden als Plätze im Massenlagern.

Die Preisgestaltung soll dynamischer werden und je nach Gästegruppen variieren: Familien sollen zum Beispiel mit einem tiefen Pauschalpreis günstiger übernachten können als Einzelgäste. Weiter wird den Hüttenwartinnen und Hüttenwarten empfohlen, die Verpflegungs- und Getränkepreise zu erhöhen. Der SAC diskutiert zudem darüber, den festgelegten Rahmenpreis für das kommende Jahr um rund 3 Franken pro Übernachtung zu erhöhen.

Der SAC-Zentralverband will nun mit einer Umfrage herausfinden, wie viel die Gäste bereit sind für einen SAC-Aufenthalt zu bezahlen. Mithilfe des Forschungsinstituts GFS Zürich lancierte die Organisation vor kurzem eine Gästeumfrage für den Zeitraum August und September. Im Frühling soll die Umfrage wiederholt werden.

Erstberichterstattung: Tagesanzeiger