Nachhaltigkeit wird in der Hotellerie zunehmend zum wirtschaftlichen Erfolgsfaktor. Gäste achten verstärkt auf Umweltstandards – gleichzeitig belasten steigende Energiekosten die Betriebe. Der Einsatz von Photovoltaik bietet eine Lösung für beide Herausforderungen. Ein aktuelles Beispiel aus Döttingen zeigt, wie Hotels davon profitieren können. Immer mehr Reisende entscheiden sich bewusst für Unterkünfte, die Verantwortung für Umwelt und Ressourcen übernehmen.

Zertifizierungen, regionale Produkte und energieeffiziente Massnahmen beeinflussen zunehmend die Buchungsentscheidung. Gleichzeitig steigen die Energiepreise – für viele Hotels zählt Strom inzwischen zu den grössten laufenden Kostenpositionen. Eine Möglichkeit, dem entgegenzuwirken, ist die Nutzung von Solarenergie. Photovoltaikanlagen ermöglichen eine weitgehende Eigenversorgung mit Strom, reduzieren CO₂-Emissionen und sorgen für langfristige Planungssicherheit bei den Energiekosten. Trotzdem bleiben viele Potenziale bislang ungenutzt – vor allem auf den Dächern der Hotelgebäude.

Praxisbeispiel aus Döttingen
Ein aktuelles Projekt von Swiss Renewable Solutions (SRS) zeigt, wie sich Nachhaltigkeit in der Hotellerie wirtschaftlich umsetzen lässt. Der Schweizer Anbieter plant und realisiert für das Hotel La Maison Suisse in Döttingen – Mitglied von HotellerieSuisse – eine moderne Photovoltaikanlage. Ziel ist es, den Grossteil des Strombedarfs des Betriebs künftig durch selbst erzeugten Solarstrom zu decken. Möglich wird das Projekt durch ein bewährtes Contracting-Modell: Der Anbieter übernimmt sämtliche Leistungen – von der Finanzierung über die technische Umsetzung bis zur Wartung. Das Hotel profitiert von planbaren Energiekosten, ganz ohne eigene Investitionen oder personellen Aufwand. «Strom gehört zu unseren fünf grössten Kostenfaktoren», sagt Hotel-Geschäftsführer Loren Sinaj.

«Deshalb legen wir grossen Wert auf Energieeffizienz. Nachhaltige Lösungen helfen uns, langfristig Kosten zu senken und gleichzeitig unseren ökologischen Fussabdruck zu reduzieren.» Die neue Anlage wird in den kommenden Monaten fertiggestellt und soll künftig einen Grossteil des Strombedarfs des Hotels decken. Besonders wichtig war für Sinaj die verlässliche Partnerschaft mit dem Anbieter: «Das Contracting-Modell war für uns strategisch sinnvoll. Wir konnten in moderne Infrastruktur investieren, ohne eigenes Kapital zu binden oder technische Verantwortung zu übernehmen.»

Das Contracting bietet für viele Betriebe eine attraktive Lösung: Dienstleister wie SRS übernehmen Planung, Finanzierung und Betrieb der Anlage. Die Hotels bezahlen im Gegenzug eine monatliche Rate oder den verbrauchten Strom – meist deutlich günstiger als marktübliche Energiepreise. Die Investitionskosten erscheinen nicht in der Bilanz, was insbesondere bei kreditfinanzierten Betrieben ein Vorteil sein kann. Gleichzeitig bleibt der administrative Aufwand gering. «In der Hotellerie fliessen Investitionen oft primär in den Gästebereich», so Sinaj. «Dieses Modell war für uns genau richtig: effizient, planbar und ohne zusätzlichen Aufwand für unser Team.»

Contracting als Türöffner
Neben den wirtschaftlichen Argumenten spielt auch das Image eine Rolle. Umweltengagement stärkt das Profil eines Betriebs – nicht nur bei den Gästen, sondern auch intern. «Es macht stolz, bald eigenen Strom zu produzieren», sagt Sinaj. Solche Aussagen zeigen: Nachhaltige Energieprojekte schaffen Identifikation und Motivation im Team. Zudem wirken sich sinkende Stromkosten direkt auf die Rentabilität aus – besonders in Zeiten volatiler Energiepreise.

Wer heute in Eigenversorgung investiert, sichert sich Unabhängigkeit und einen Wettbewerbsvorteil gegenüber weniger agilen Mitbewerbern. Viele Hotelbetriebe denken bereits weiter: Die Integration von Batteriespeichern, Lastmanagementsystemen oder E-Ladestationen steht bei zahlreichen Häusern auf der Agenda. Diese technologische Weiterentwicklung macht aus einer Solaranlage ein zukunftsfähiges Gesamtkonzept – insbesondere in Verbindung mit intelligenten Steuerungssystemen.

Die saisonale Verfügbarkeit von Solarstrom stellt Hotels jedoch vor Herausforderungen: In den Sommermonaten übersteigt die Stromproduktion häufig den Eigenverbrauch, während in den Wintermonaten der Netzbezug dominiert. Das unterstreicht die Bedeutung flexibler Verbrauchsstrategien sowie optionaler Speicherlösungen.

Planbare Energiekosten
Das Beispiel La Maison Suisse zeigt: Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit müssen kein Widerspruch sein. Vielmehr ermöglicht der gezielte Einsatz erneuerbarer Energien eine zukunftssichere Positionierung – mit Mehrwert für Gäste, Unternehmen und Umwelt. Für Hotels, die ähnliche Überlegungen anstellen, liefert das Projekt wertvolle Erkenntnisse: Klare Entscheidungsprozesse, verlässliche Partner und Offenheit gegenüber innovativen Geschäftsmodellen sind der Schlüssel zu langfristigem Erfolg. Denn nachhaltiges Wirtschaften beginnt nicht mit Perfektion – sondern mit dem ersten Schritt.

Dieser Fachartikel ist in Zusammenarbeit mit Swiss Renewable Solutions entstanden.

Photovoltaiklösungen für Hotels ohne Eigeninvestition
Die Swiss Renewable Solutions (SRS) bietet erneuerbare Energielösungen für Hotels, Industrie und Gewerbe. Die Photovoltaik- und Speichersysteme können ohne Eigeninvestition realisiert werden. SRS gewährleistet höchste Qualität in Planung, Finanzierung und Umsetzung und hilft Unternehmen ihre Energiekosten und CO₂-Emissionen zu senken.

Domenico Agosti, Mitinhaber Swiss Renewable Solutions AG, Baar