Beide Seiten bekräftigten am Mittwoch ihre Dialogbereitschaft. Ob die von den Investoren verlangte Generalversammlung tatsächlich einberufen wird, dürfte sich erst im Januar entscheiden.
Zur Investorengruppe gehören die Skywork-Geldgeber Daniel Borer und Sébastien Mérillat, der langjährige Rehau-Finanzchef Alfred Siegenthaler und der CS-Banker Hans-Ulrich Müller. Zusammen halten sie laut Borer ungefähr 40 Prozent der Aktien. Sie möchten zudem weitere Aktionäre für ihr Anliegen gewinnen.
Das Ziel sei eine wirtschaftliche Stärkung des Flughafens Bern-Belp, betonten die Investoren vor den Medien. Denn das Schicksal der aufstrebenden Airline Skywork sei untrennbar mit der Entwicklung des Flughafens verbunden.
«Das sind siamesische Zwillinge», sagte Borer. Deshalb müssten die Rahmenbedingungen verbessert werden. Spekulationen, wonach ein Einkaufszentrum entstehen soll, wies er zurück. «Hier hat es doch keinen Platz für ein Shoppyland», beteuerte auch Mérillat.
Auch eine zweite Landebahn sei nicht geplant, versicherte Borer. Ganz im Gegenteil sei es den Investoren ein Anliegen, auch die Fluglärm-Gegner in die laufenden Diskussionen einzubinden. Werde wie vorgeschlagen ein Beirat gebildet, seien die Fluglärm-Gegner dort herzlich willkommen, sagte Hans-Ulrich Müller.
Wenig Konkretes
Im Übrigen hielten sich die Investoren bedeckt. Wie sich der Flughafen entwickeln könne, wolle man zunächst in der Arbeitsgruppe diskutieren. Die Höhe der Flughafentaxen ist sicher ein Thema, wie Borer deutlich machte. Offenbar geht es auch um Optimierungen wie die Schaffung von Business-Rooms und die Erweiterung des Gastronomie-Angebots.
Offiziell wurden für die Arbeitsgruppe vier Themenfelder festgelegt. Konkret geht es um Verbesserungen in den betrieblichen Abläufen, um die grundsätzliche Strategie, um das Geschäft ausserhalb des Luftverkehrs und um die künftige personelle Besetzung des Alpar-Verwaltungsrats.
Die Investorengruppe hatte ihren Antrag am Dienstag dem Alpar-Verwaltungsrat vorgetragen. Sie verlangt eine ausserordentliche Generalversammlung und Neuwahlen. Der Verwaltungsrat soll neu nur noch sieben Mitglieder haben und stärker von Skywork beeinflusst werden.
Arbeitsgruppe am Werk
Alpar-Verwaltungsratspräsident Fritz Grossniklaus äusserte Verständnis für die Anliegen von Skywork. Der Flughafen nehme die Bedürfnisse seines Homebase Carriers ernst, versicherte er im Gespräch mit der Nachrichtenagentur sda.
In einem Communiqué erinnerte die Alpar-Spitze aber daran, dass der Flughafen auch noch andere Partner habe – zum Beispiel die Helvetic Airways, die General Aviation, die Flugschulen, den Lufttransportdienst des Bundes und die Rega. (npa/sda)