Die Schweiz verliert gegenüber dem Ausland an Boden.Seit 2014 sanken die Preise für Ferienwohnungen in Schweizer Alpendestinationen durchschnittlich um 1 Prozent, wie die UBS in ihrem Bericht festhält. Anders sieht es in den französischen und österreichischen Alpen aus, wo die Preise in den letzten drei Jahren um durchschnittlich 3,5 respektive 2,5 Prozent gestiegen sind.

Insgesamt betrug die Preissteigerungsrate im Alpenraum in den letzten fünf Jahren nur noch etwas mehr als 1 Prozent jährlich. Von2006 bis 2011 hatten die Preise noch um 4 Prozent pro Jahr zugelegt. Die Autoren der Studie rechnen damit, dass die Preise in den nächsten Jahren weiter sinken werden.

Lieber Ferien im Ausland
Als einen der Gründe geben sie das veränderte Reiseverhalten an. In den 1970er Jahre hätte der grössere Teil der Schweizerinnen und Schweizer seine Ferien noch hierzulande verbracht. Heute seien es weniger als 30 Prozent, die Ferien in der Schweiz gegenüber Ferien im Ausland bevorzugen. Dadurch sinke die Nachfrage nach Ferienwohnungen. Anzeichen dafür, dass sich dies ändern wird, gebe es keine.

Ebenfalls einen Einfluss auf die Nachfrage nach Ferienwohnungen habe der Generationenwechsel. Rund die Hälfte aller Ferienwohnungen seien zwischen 1960 und 1980 erbaut worden. Die Erbauer-Generation werde nun abgelöst durch eine Nachfolge-Generation, die aufgrund ihres veränderten Reiseverhaltens skeptisch gegenüber Ferienwohnungen sei.

Auch die demografische Entwicklung hat gemäss der Studie Auswirkungen auf die Nachfrage nach Ferienwohnungen. Wer sich eine solche kaufe, sei im Durchschnitt zwischen 50 und 55 Jahre alt.Gemessen an der Gesamtbevölkerung sei dies zur Zeit die stärkste Gruppe. Sobald sich dieses Schwergewicht verschiebt, dürfte die Nachfrage nach Ferienwohnungen sinken. Positiv auf die Nachfrage wirken sich hingegen der steigende Wohlstand und die wachsende obere Mittelschicht aus.

St. Moritz teuerste Destination
Die teuersten Märkte für Ferienwohnungen in 25 Top-Destinationen im Alpenraum sind in der Schweiz. An erster Stelle liegt St. Moritz.Dort liegt das Preisniveau bei rund 14'000 Franken pro Quadratmeter. Gstaad (BE) und Verbier (VS) folgen dicht dahinter.Ausserhalb der Schweiz muss man im französischen Courchevel am meisten für den Quadratmeter ausgeben, nämlich 12'000 Franken.

Quadratmeterpreise von über 10'000 Franken sind in den Alpen weit verbreitet und sind beispielsweise das Preisniveau in Davos/Klosters (GR) oder in der Jungfrau-Region (BE). In kleineren Ferienorten wie Scuol (GR) liegen die Preise noch bei 8000 Franken.Wer eine Ferienwohnung für weniger als 6000 Franken pro Quadratmeter sucht, könnte an Nischenstandorten wie Ovronnaz (VS) oder Disentis (GR) fündig werden.

Zur UBS-Studie: Alpine Property Focus 2017