Bis zum Jubiläumsjahr werde eine hochkarätige Fachkommission eine umfassende Gesamtdarstellung erarbeiten, teilte die Regierung am Freitag mit. Die Fachleute haben für ihre Arbeit viel Zeit. Das 1000-Jahr-Jubiläum wird erst2027 gefeiert.
Die Initiative für die Darstellung der Klostergeschichte war 2010 lanciert worden. Im Jahr darauf wurde die Stiftung Geschichte Kloster Muri gegründet. Der Kanton Aargau gehört als Miteigentümer der Klosteranlage Muri und aus kulturhistorischen und kulturpolitischen Gründen zu den Stiftern.
Die Stiftung rechnet für die mehrjährige Forschungsarbeit mit Gesamtkosten von5,6 Millionen Franken. Neben den 2,7 Millionen Franken des Kantons Aargau liegt eine Zusage von weiteren 1,5 Millionen Franken einer privaten Stiftung vor. Geplant ist ein Antrag beim Schweizerischen Nationalfonds und bei den anderen beteiligten Kantonen.
Geschichte noch nie richtig aufgearbeitet
Das Kloster Muri war ein Kristallisationspunkt in religiöser, geistlicher, kultureller und herrschaftspolitischer Hinsicht. Die Geschichte wurde aber lange Zeit nicht adäquat aufgearbeitet. Lange hätten konfessionelle Spannungen den Blick auf die Geschichte verstellt, schreibt die Aargauer Regierung.
Dem 1027 von den Habsburgern gegründeten und 1841 vom Grossen Rat des Kantons Aargau aufgehobenen Kloster komme für die aargauische und schweizerische Geschichte aber eine grosse Bedeutung zu.
Das Kloster erlebte Zeiten der Blüte und der Macht mit Besitztümern im Freiamt, Sarnen, Bozen, Hermetschwil, in der Bodenseeregion und in Süddeutschland.
Die Aufhebung des Klosters Muri zusammen mit anderen Klöstern, die Zerschlagung und Annexion der Klostergüter und der darauf folgende Sonderbundskrieg lieferten nach Ansicht der Aargauer Regierung im geschichtlichen Rückblick einen wichtigen Impuls für die Schaffung der Schweiz in ihrer heutigen Form. (npa/sda)