Im Jahr 2012 sind beim Walliser Kantonsgericht gegenüber dem Vorjahr insgesamt 11 Prozent mehr Fälle eingegangen. Die markanteste Zunahme betraf die öffentlich rechtliche Abteilung. Dort gingen beinahe 500 Verwaltungsgerichtsbeschwerden ein, was eine kaum zu bewältigende Anzahl Fälle darstelle.

Die massive Zunahme sei insbesondere auf die 243 Beschwerden zurückzuführen, welche die Umweltorganisation Helvetia Nostra zwischen September und Ende Dezember zur Zweitwohnungs-Initiative eingereicht habe. Seit Anfang 2013 reichte die Organisation von Franz Weber weitere rund 200 Beschwerden zu diesem Thema ein. Die meisten Entscheide wurden ans Bundesgericht weitergezogen.

Die Beschwerdeflut im Zusammenhang mit der Zweitwohnungs-Initiative habe einmal mehr gezeigt, dass die Walliser Gerichte nicht über die erforderlichen Ressourcen verfügten, um derartigen ausserordentlichen Situationen begegnen zu können, schreibt das Kantonsgericht in dem am Dienstag veröffentlichten Bericht. Obwohl kurzfristig zusätzliches administratives Personal eingestellt worden sei, habe die Beschwerdeflut zu einer vollständigen Überlastung des Kantonsgerichts geführt. (npa/sda)