Die Investorengruppe will drei Millionen Franken in die Gesellschaft einbringen, wie der Verwaltungsrat der Bergbahnen am Freitag mitteilte. Die Gruppe tritt als Anavon Holding AG auf und besteht aus einheimischen Unternehmern und aus Feriengästen. Die meisten sind bereits Aktionäre des Unternehmens. Mit dabei ist Pierin Vincenz, scheidender Chef der Raiffeisen-Gruppe.
Sollte die Aktionärsversammlung am 10. Oktober dieser vom Verwaltungsrat vorgeschlagenen Sanierungslösung zustimmen, würde die Holding 90 Prozent des Bergbahnkapitals halten. Die 1500 Aktionäre, darunter viele Kleinaktionäre aus der Region, müssten dabei eine bittere Pille schlucken. Sie sollen auf 90 Prozent ihres Aktienkapitals verzichten, auf insgesamt 5,06 Millionen Franken.
Auch Gläubiger sollen auf mehrere Millionen Franken verzichten. «Unsere Fremdkapitalsituation würde sich um sieben Millionen Franken verbessern», sagte Verwaltungsratspräsident Marcel Friberg der Nachrichtenagentur sda. Das Unternehmen mit einem Jahresumsatz von rund sieben Millionen Franken wäre jährliche Schuldzinsen von 400'000 Franken los.
«Super gesunde Bilanz» angestrebt
Die Bergbahnen würden mit den vorgeschlagenen Massnahmen eine «super gesunde Bilanz» erhalten, erklärte Friberg. Sollte das Aktionariat aber nein sagen, würde sich die Frage des Konkurses stellen. «Wir wären nicht in der Lage zu investieren», erklärte Friberg, der selber zur Investorengruppe gehört und weiterhin als Verwaltungsratspräsident vorgesehen ist.
Durch die vorgeschlagenen Massnahmen würden die Bergbahnen auf «sehr gesunde Beine gestellt», so dass sie einer erfolgreichen Zukunft entgegenblicken könnten, schrieb der Verwaltungsrat in der Mitteilung. Positiv wirkt sich zudem laut Friberg die anstehende Eröffnung des Ferienresorts Pradas in Brigels aus.
Die Ferienwohnungssiedlung mit ihren 500 Betten wird die Anzahl warmer Betten in der Region mehr als verdoppeln. Damit würde laut Friberg ein zentrales Problem der Bergbahnen entschärft. Für die Auslastung des mittelgrossen Skigebietes fehlten Betten und damit Gäste in Hotels und bewirtschafteten Ferienwohnungen. (sda/npa)