Bern gehört mit Graubünden und Wallis zu den drei wichtigsten Tourismuskantonen der Schweiz. Mit fünf Millionen Hotelübernachtungen liegt der Anteil des Kantons Bern bei 14 Prozent. Die Wertschöpfung des Tourismus im Kanton Bern beträgt 2,6 Milliarden Franken. Das sind 3,5 Prozent der kantonalen Wertschöpfung. 23'800 Stellen sind direkt dem Tourismus zuzurechnen. Das entspricht knapp fünf Prozent der Beschäftigung.

Im Berner Oberland, wo drei Viertel der kantonalen Übernachtungen verbucht werden, ist die Wertschöpfung aus dem Tourismus deutlich höher als im Kantonsdurchschnitt. Zu den grossen Events und wichtigsten Wintersportveranstaltungen der Schweiz gehören die Ski-Weltcuprennen in Wengen und Adelboden. Sie geniessen ein grosses Publikums- und Medieninteresse.

Die Präsenz internationaler Medien bietet die Gelegenheit, den Kanton Bern weltweit bekannt zu machen. Weltcuprennen generieren gemäss einer Studie aus dem Jahr 2002 in Wengen eine Wertschöpfung von 3,5 Mio. Franken und gemäss einer Studie aus den Jahr 2009 in Adelboden eine solche von 2,6 Mio. Franken. Diese Beträge dürften sich in den vergangenen Jahren weiter erhöht haben. Entsprechend gross ist das Interesse, die Durchführung der Rennen zu sichern.

Mit einer Änderung des Tourismusentwicklungsgesetzes (TEG) will der Kanton Bern die Möglichkeit schaffen, international bedeutende Veranstaltungen wie die zwei grossen Skisport-Events im Berner Oberland langfristig zu unterstützen und halten. Laut Regierungsrat seien Veranstaltungen ein wichtiges Element der touristischen Marktbearbeitung. Sie würden einerseits eine direkte Wertschöpfung am Ort der Veranstaltung, andererseits eine indirekte Wertschöpfung über die Werbewirkung der Medien-Berichterstattung generieren.

In der Vernehmlassung wurde die Gesetzesänderung positiv aufgenommen, wie der Regierungsrat weiter festhält. Sowohl die politischen Parteien als auch die weiteren Adressaten begrüssten die Revision grundsätzlich. Aufgrund der Eingaben seien die Voraussetzung für regelmässige Beiträge präzisiert worden.Fördermöglichkeiten dagegen wurden nicht ausgedehnt. Einerseits würde dies die finanziellen Möglichkeiten des Kantons sprengen. Anderseits fehlt nationalen und lokalen Veranstaltungen die internationale Werbewirkung in den Zielmärkten, so die Mitteilung.

Im Rahmen der Gesetzesrevision wird zudem geregelt, dass die Beherbergungsabgabe und die Kurtaxe von der gleichen Stelle eingezogen werden. Diese Regelung ermöglicht es, Synergien zu nutzen und das System zu vereinfachen.

Der Regierungsrat hat nun die Gesetzesrevision verabschiedet. Der Grosse Rat wird das Geschäft in der Märzsession 2017 beraten. (htr/npa)