Eine neue Regelung für die Kurtaxe ist geplant: Die Tourismus-Organisation Interlaken (TOI) und die sechs Gemeinden im Vereinsgebiet IMUWGS – Interlaken, Matten b. Interlaken, Unterseen, Wilderswil, Gsteigwiler und Saxeten – haben eine Vereinbarung zur Verwendung der Kurtaxen und zur Finanzierung touristischer Infrastruktur getroffen.

Künftig sollen die Entlastungszahlungen abhängig von der Anzahl Logiernächte erfolgen. Seit Jahren leistet die TOI über ihre Arbeitsgruppe «touristische Infrastruktur» Entlastungszahlungen an die Werkhöfe für den Unterhalt von touristischen Infrastrukturen. Ab 2026 werden die Gemeinden dafür Leistungsrechnungen an die TOI stellen. Dies soll die Transparenz erhöhen und die Einhaltung der gesetzlichen Zweckbindung weiter stärken. Die TOI will diese Zahlungen in ihr Budget integrieren und sich gegen Risiken bei sinkenden Kurtaxenerträgen absichern.

Ein weiterer Bestandteil der Vereinbarung ist der geplante Angleich der Winter- an die Sommerkurtaxen für Hotels und Ferienwohnungen per 1. April 2027.
 
Mehr Geld für Entlastungszahlungen 

Durch die neue Regelung können die Gemeinden künftig mit höheren Entlastungszahlungen rechnen. Damit werde auch dem Verursacherprinzip Rechnung getragen, heisst es in der gemeinsamen Medienmitteilung. Angesichts steigender Gästezahlen wachse auch der Aufwand für Pflege und Unterhalt der touristischen Infrastruktur. Die zusätzlichen Mittel aus den Kurtaxeneinnahmen sollen für die Verschönerung des Ortsbildes eingesetzt werden.
 
Gute Zusammenarbeit zwischen Gemeinden und TOI 
«Die gesetzlich verankerte Zweckgebundenheit der Kurtaxe ist für uns zentral», erklärt Daniel Sulzer, Tourismusdirektor der TOI. «Die Mittel dürfen ausschliesslich im Interesse der Gäste eingesetzt werden – und genau das tun wir. Die neue Vereinbarung unterstreicht, wie wichtig uns die Förderung des Tourismusbewusstseins ist. Sie ist Ausdruck eines guten Einvernehmens mit den Gemeinden IMUWGS und einer gemeinsamen Vision für die Region.»

Auch Philippe Ritschard, Gemeindepräsident von Interlaken und Sprecher für die IMUWGS-Gemeinden, lobt die Zusammenarbeit mit der TOI: «Die Gemeindebehörden stehen geschlossen hinter dem Tourismus. Der Tourismus stellt die Lebensader für unsere wunderschöne Region dar, er schafft und garantiert unsere Arbeitsplätze, und er generiert wirtschaftliche Wertschöpfung und Wohlstand. Gleichzeitig sind wir gemeinsam mit der TOI bestrebt, die Balance zwischen touristischem Erfolg und der Belastung für die Bevölkerung zu wahren».

Nächster Schritt: Zustimmung der Gremien
Diese Vereinbarung steht unter dem Vorbehalt der Genehmigung durch alle zuständigen Gremien und Behörden. Die Angleichung der Winter- an die Sommerkurtaxen wird auf Initiative der Gemeinden IMUWGS im TOI-Vorstand behandelt. Die Gemeinden setzen sich dafür ein, dass diese Harmonisierung in allen sechs Gemeinderäten genehmigt wird. Damit bleibt die Einheitlichkeit der Kurtaxenreglemente im Vereinsgebiet gewahrt.

Mit der gemeinsamen Vereinbarung wollen die TOI und die Gemeinden IMUWGS ein Zeichen für einen verantwortungsvollen und nachhaltigen Tourismus setzen. Dadurch wird auch die strategische Ausrichtung der TOI unterstützt, den Wintertourismus zu stärken und Interlaken als Grenzjahresdestination weiterzuentwickeln. (mm)

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