Die 44 Intercity-Neigezüge verkehren mehrheitlich zwischen Zürich und Genf, St.Gallen und Lausanne sowie zwischen Basel und Biel, wie die SBB zum Start mitteilten. Zugänglich ist die neue Versorgung für Kundinnen und Kunden von Salt und Sunrise.

Die neue Internetverbindung weist im Vergleich zum WLAN im Zug eine grössere Bandbreite auf. Um gratis surfen zu können, benötigen die Passagiere die App «SBB Freesurf». Nach Anmeldung und Aktivierung erhalten sie per SMS eine Bestätigung, dass sie kostenlos über ihren Mobilfunkanbieter surfen können. Beim Aussteigen oder Abschalten erfolgt wieder eine Mitteilung, dass der Zugang nicht mehr aktiv ist.

Der Technologietest dauert mehrere Monate. Anschliessend prüft die Bahn, ob sie das Gratis-Internet auf den gesamten Fernverkehr der SBB und später auf den Regionalverkehr ausdehnt. Für Kunden ohne SIM-Karten - etwa Touristen - wird ebenfalls eine Lösung gesucht. Ergebnisse präsentieren die SBB später. Nach eigenen Angaben laufen Gespräche mit anderen Mobilfunkanbietern und insbesondere Swisscom.

Das neue SBB-Angebot basiert auf der guten Mobilfunkversorgung entlang der Bahnstrecken. Die Kunden erhalten eine schnellere, flüssigere Internetverbindung mit mehr Bandbreite im Vergleich zu einem WLAN im Zug. Das WLAN wäre gemäss SBB ein Flaschenhals, da die Signale vieler Nutzer auf wenigen Verbindungen aus dem Zug ins Mobilfunknetz übertragen werden müssten.

Im Gegensatz zur guten Mobilfunkversorgung in der Schweiz verkehren Bahnen im Ausland oft auf Strecken, welche durch weniger gut versorgte Gebiete führen. Hier macht der Einsatz von WLAN nach SBB-Angaben Sinn: Ein WLAN-Router bündelt die jeweils vorhandenen Mobilfunknetze verschiedener Anbieter. Dadurch wird die Internetverbindung besser und Versorgungslücken einzelner Mobilfunknetze können ausgeglichen werden. Vor diesem Hintergrund rüsten die SBB ihre internationalen Züge, die sowohl in der Schweiz als auch in den Nachbarländern verkehren, mit WLAN aus. Dieses steht Ende 2019 in ersten Kompositionen der SBB zur Verfügung. (sda)