Aufgrund der im Winter oft schlechten Sichtverhältnisse wegen Nebels sowie restriktiven regulatorischen Bedingungen in den Randzeiten stellt Skywork die Strecke Bern-Köln ab nächstem Winter ein. Dies teilte die Fluggesellschaft am Donnerstag mit. Weitere gefährdete Abendflüge würden auf die weniger kritischen An- und Abflugzeiten verlegt.
Durch die Konzentration der Flüge auf ein verkürztes Zeitfenster von 06.00 bis zirka 19.00 Uhr müssten eine Destination aus dem Flugplan gestrichen sowie die An- und Abflugzeiten und Frequenzen einiger Destinationen angepasst werden, heisst es in der Mitteilung. Skywork Airlines müsste bei weiterhin gleichem Destinationen-Angebot in diesem verkürzten Zeitfenster mehr Flugzeuge und Personal einsetzen, doch dies sei aus Kostengründen nicht tragbar.
Um die Flugzeuge wirtschaftlich zu betreiben, müssten sie möglichst über den gesamten Tag fliegen können. Deshalb werde sich Skywork Airlines beim Ausbau zunehmend auf Flughäfen und Strecken fokussieren, welche ganzjährig ohne operationelle Einschränkungen bedient werden könnten.
Der Flughafen Bern bedauert die Entscheidung von Skywork, die Strecke Bern-Köln zu streichen. Der Flughafen Bern verfüge, wie sämtliche Regionalflugplätze der Schweiz, über eine Sichtflugpiste. Das Bundesamt für Zivilluftfahrt BAZL habe diesbezüglich im Jahr 2010 die Einführung einer Entscheidungshöhe von mindestens 150 Meter im Landeanflug beschlossen – trotz hochwertigem Instrumentenlandesystem ILS. Diese Regelung stelle eine erhebliche operationelle Einschränkung bei schlechten Sichtverhältnissen dar, wie eben bei Nebel in den Randzeiten.
Vergebliche Lösungssuche
Die Flughafen Bern AG und Skywork Airlines seien vergeblich mit Lösungsvorschlägen an das BAZL gelangt und hätten mehrfach um Erleichterung der Anflugbedingungen unter Berücksichtigung der Sicherheitsstandards ersucht. Ein Entgegenkommen von Seiten des BAZL sei nicht erfolgt, hätte jedoch im Ermessen der Behörde gelegen, ist man beim Flughafen Bern überzeugt.
Die Flughafen Bern AG setze sich weiterhin dafür ein, dass im kommerziellen Flugverkehr mit möglichst wenigen Einschränkungen geflogen werden kann, auch in den Randzeiten im Winter.
Der Winterflugplan 2017/2018 von Skywork (gültig ab 29. Oktober) soll nach letzten Abstimmungen in den nächsten Tagen publiziert werden. Landungen im wetterkritischen Zeitfenster soll es dann keine mehr geben. Die An- und Abflugzeiten an die betroffenen Destinationen würden entsprechend angepasst und auf die Verfügbarkeit der Flugzeuge abgestimmt. Betroffen davon seien insbesondere Hamburg und London City (Sonntag). Um eine einigermassen sinnvolle Produktion aufrecht zu erhalten, müsse im Winterflugplan ab Bern neu auch am bisher «flugfreien» Samstag geflogen werden. (htr/pt)