Dank des guten Wetters und des enormen Einsatzes aller Beteiligter auf den verschiedenen Baustellen werde die neue V-Bahn ihren Betrieb schon früher als geplant aufnehmen, teilen die Jungfraubahnen mit. Laut Angaben des Unternehmens ist der «Eiger Express» die weltweit schwerste je gebaute 3S-Bahn.

Die neue Bahn wird ab anfangs Dezember die Gäste in 15 Minuten von Grindelwald Grund nach Eigergletscher befördern. 47 Minuten gewinnen Besucherinnen und Besucher damit auf ihrer Reise mit dem Eiger Express. Zur neuen V-Bahn gehören der moderne Terminal in Grindelwald Grund mit Anschluss an den öffentlichen Verkehr, einem Parkhaus und Einkaufsmöglichkeiten sowie die beiden neuen Bahnen Eiger Express und GGM.

Früher Start in die Wintersaison
Mit dem 470-Millionen-Franken-Projekt wollen die Jungfraubahnen zusammen mit der Gondelbahn Grindelwald-Männlichen (GGM) gerade in diesen aussergewöhnlichen Zeiten einen positiven Impuls für die Jungfrau Region, den Kanton Bern und die Schweiz setzen, heisst es in der Mitteilung. Die Wintersportsaison 2019/2020 hatte am 14. März 2020 frühzeitig wegen Covid-19 beendet werden müssen.

Mit der vorgezogenen Eröffnung im Dezember bekommen die Wintersportlerinnen und Wintersportler die Gelegenheit, früher mit dem neuen Eiger Express in die Saison zu starten. «Damit wollen wir in diesen schwierigen Zeiten ein positives Zeichen setzen für den Tourismus in der Jungfrau Region und dem Kanton Bern. Die weltweite Ausstrahlung dieses Projekts wird uns helfen, gestärkt aus der Krise zu kommen», erklärte Jungfraubahnen-Direktor Urs Kessler.

Baufortschritt läuft auf Hochtouren
Momentan gehen im Terminal in Grindelwald Grund die Innenausbauarbeiten weiter. Die Rohbauarbeiten am Parkhaus werden Mitte Juli fertig. Anschliessend erfolgt der Innenausbau. Am Eigergletscher konnten die Betonarbeiten abgeschlossen werden. Auch da gehen nun die Innenausbauarbeiten weiter, sowohl bei der Bergstation des Eiger Expresses als auch beim neuen dritten Geleise für die Jungfraubahn.

Der Rückstand auf den Zeitplan von mehreren Wochen sei vollständig aufgeholt worden, schreiben die Jungfraubahnen. Nun laufe alles weiterhin im zeitlichen Rahmen und so könne die Eröffnung des Eiger Expresses sogar eine Woche vorgezogen werden.

Rund 400 Tonnen Montagewerkzeug nötig
Bereits seit dem 30. April läuft der Seilzug für den Eiger Express. Die grosse Höhendifferenz von 1385 Metern und die Länge der Bahn mit 6480 Metern erfordert sieben Streckenstützen und Tragseile von einem Durchmesser von 58 Millimeter. Die Seilzugarbeiten werden voraussichtlich anfangs August abgeschlossen sein.

Für den Seilzug erfolgten die Vorarbeiten bereits während Monaten. Die rund 400 Tonnen an Montagewerkzeug beinhalten Seilwinden, Schutzgerüste für Bahn- und Strassenquerungen und Hilfsstützen. In mehreren Schwertransporten wurden die insgesamt vier Tragseile und das Zugseil nach Grindelwald transportiert. (htr)