Pro Natura, WWF Graubünden und Stiftung Landschaftsschutz Schweiz gaben am Montag bekannt, der Bund teile ihre Bedenken zur Hahnenseebahn im Oberengadin. Eine geplante Erschliessung des Hahnensees verursache zu grosse Konflikte mit der Natur und Landschaft.

Nicht gut weg kommt das Projekt in der Begutachtung durch die Eidg. Natur- und Heimatschutzkommission ENHK. Die Kommission stuft eine Hahnenseebahn «als schwerwiegende Beeinträchtigung der Landschaft» ein.

Vorbehalte bestehen zudem beim Bundesamt für Raumentwicklung. Es müsse allenfalls zu einem späteren Zeitpunkt eine grundsätzliche Diskussion zur Situation von St. Moritz geführt werden.

Gesamtkonzept gefordert
Denn: Das wichtigste touristische Zentrum liege zu einem erheblichen Teil in einem Objekt des Bundesinventars der Landschaften und Naturdenkmäler von nationaler Bedeutung (BLN). Deshalb sei als Grundlage ein umfassendes touristisches Gesamtkonzept für die Tourismusregion Oberengadin unabdingbar, schreibt das Bundesamt in seiner Gesamtbeurteilung.

Beim Bund sind die Pläne für die Verbindung der Oberengadiner Skigebiet Corviglia und Corvatsch gelandet, weil der Kanton um eine Richtplananpassung unter dem Titel «Vorhaben Hahnenseebahn/Rückbau Lagalb» ersucht hat. Als Kompensation für die neue Bahn am Hahnensee würden die Transportanlagen auf der Lagalb am Berninapass abgebrochen.

Der Kanton begründet die angepeilte Richtplanänderung damit, dass sich der Zustand des betreffenden BLN-Objekts durch die neue Hahnenseebahn per Saldo nicht verschlechtere. (sda/npa)