Den zentralen Standort mitten in Wildhaus (SG), die kurzen Distanzen zu den Infrastrukturen und die gute Erreichbarkeit mit dem öffentlichen Verkehr und dem Auto nannte der St. Galler Regierungsrat Stefan Kölliker am Donnerstag als entscheidende Faktoren für das Toggenburg als Standort des Schneesportzentrums. Auch die Schneesicherheit und das stimmige Umfeld seien ideal.

Die Realisierung des Projekts lösten im Toggenburg wichtige wirtschaftliche Impulse aus, sagte der Bildungsdirektor. Nicht nur die vorgesehenen Investitionen von über 70 Millionen Franken, sondern auch der Betrieb des Schneesportzentrums würden einen willkommenen Aufschwung versprechen,

«Das nationale Schneesportzentrum wäre für das Toggenburg ein Leuchtturm», sagte der SVP-Politiker. Das Dossier wurde unter der Ägide des Kantons von den zwei Toggenburger Gemeinden Nesslau und Wildhaus-Alt St. Johann sowie mit Toggenburg Tourismus erarbeitet. Begleitet wurden sie von Experten zweier St. Galler Planungsbüros.

Expertenteam evaluiert
Zehn Orte haben bis zum Eingabeschluss Ende September ihre Bewerbung eingereicht, wie das Bundesamt für Sport (BASPO) am Donnerstag mitteilte. Neben St. Gallen sind dies Obwalden mit Engelberg, Graubünden mit Davos, Engadin/S- chanf und Lenzerheide, das Wallis mit Fiesch und Crans-Montana, Uri mit Andermatt, Bern mit Grindelwald und die Waadt mit Les Diablerets.

Das BASPO will bis Ende dieses Jahres einen der Orte dem Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) als Standort empfehlen. Dieses entscheidet dann. Noch im Oktober sollen Experten aus Bundestellen, Swiss Olympic, Swiss-Ski und den Kantonen jene Bewerber aussortieren, welche die Kernanforderungen nicht erfüllen. Die anderen rücken in die zweite Runde vor. Zu den Kernanforderungen gehören etwa eine hohe Schneesicherheit oder die gute Erreichbarkeit.

Schneesportlager und Leistungssport
Das Zentrum soll optimale Voraussetzungen schaffen, um Schul-Schneesportlager durchzuführen. Weiter soll es Standort sein für die Aus- und Weiterbildung im Schneesport und den Ansprüchen des Leistungssports genügen.

Geplant ist das Schneesportzentrum als Ganzjahresbetrieb. Im Sommer könnten unter anderem Trekking, Klettern, Volleyball, Rollhockey, Mountainbiking und Inline-Skating betrieben werden.

Lange Zeit stand Andermatt – seit Jahren finden dort Ausbildungen im Schneesport statt – als Standort für das Schneesportzentrum im Fokus. Im Laufe der Abklärungen bekundeten jedoch immer mehr Regionen ihr Interesse, so dass das VBS allen Kantonen die Möglichkeit zur Bewerbung ermöglichte. (npa/sda)