Mathias Gantenbein war etwas mehr als drei Jahre Chef des Flughafens Bern-Belp. Er verlässt die Flughafen Bern AG auf eigenen Wunsch, wie das Unternehmen am Freitag mitteilte. Ad interim übernimmt der stellvertretende Direktor Martin Leibundgut die Leitung. Die Suche nach einer Nachfolge hat das Unternehmen aufgegleist.

Der Regionalflughafen Bern sah sich jüngst mit dem Verlust der Airline SkyWork konfrontiert, die im Belpmoos ihren Heimathafen hatte. Das Unternehmen ist in Konkurs gegangen. Dass der Regionalflugplatz kein einfaches Pflaster für ganzjährige Linienflüge ist, erlebten auch schon andere Airlines vor Skywork.
1992 nahm die Air Engiadina ihren Betrieb auf. Weder ein Namenswechsel zu Swisswings noch eine Kooperation mit der holländischen Fluggesellschaft KLM konnte die Berner Airline retten, 2002 musste sie Konkurs anmelden.

Ein herber Rückschlag für den Berner Flughafen bedeutete der Swiss-Rückzug aus Belp: 2003 kappte die Airline ihre Verbindungen zum Flugplatz der Hauptstadt. Kürzere «Gastspiele» gaben die Fluggesellschaften InterSky, Cirrus, Air Alps und Darwin Airline. Mehr denn je ist fraglich, ob eine Airline von Bern aus mit ganzjährigen Linienflügen überleben kann.

SkyWork erbrachte fast 60 Prozent aller Flüge am Hauptstadtflughafen. Nach dem Skywork-Grounding musste die Flughafen Bern AG zehn von 86 Stellen abbauen und ein Ausbauprojekt auf Eis legen. Der Regionalflughafen dient auch der Klein- und Businessaviatik, den Rettungsfliegern und den Betrieben des Bundes. Die Firma ISS, zu der Gantenbein wechselt, ist im Gebäudeunterhalt tätig. (sda)