(Keystone-SDA) Die Schweiz hat im Dezember unter dem Strich 4295 Gigawattstunden Gas importiert. Das sind rund 17 Prozent weniger als der Durchschnitt im selben Monat der vergangenen fünf Jahren, wie aus den auf dem Informationsportal des Bundesamts für Energie (BFE) veröffentlichten Daten hervorgeht. Im Oktober und im November war der Verbrauch um fast 40 beziehungsweise rund 29 Prozent tiefer ausgefallen als der langjährige Schnitt.

Eine grosse Hilfe beim Gassparen war dabei das warme Wetter. Seit Oktober lag die Durchschnittstemperatur jeden Monat über der langjährigen Normtemperatur, wobei besonders der Oktober mit einer Abweichung von 3,5 Grad nach oben ausserordentlich warm war. Aber auch im Januar lag die Temperatur noch 1,3 Prozent über den langjährigen Werten.

Auf Kurs für Sparziel
Daher schätzt das BFE, dass auch im Januar rund ein Viertel weniger Gas verbraucht worden ist. Bis Ende Jahr würde die kumulierte Einsparung 25,9 Prozent betragen. Damit ist die Schweiz auf Kurs für ihr Sparziel. Der Bund hat sich zum Ziel gesetzt, in den Wintermonaten Oktober 2022 bis März 2023 kumulativ mindestens 15 Prozent weniger Gas zu verbrauchen als im Schnitt der vergangenen fünf Jahre. Üblicherweise sind die Wintermonate Dezember bis Februar die verbrauchsintensivsten.

Da in der Schweiz kein Erdgas gefördert wird und das Land über keine grossen Gasspeicher verfügt, sind die Nettoimporte ein guter Indikator für den Verbrauch. Die Daten zu den monatlichen Nettoimporten stammen laut BFE vom Verband der Schweizerischen Gasindustrie (VSG).

Kosten gesunken
Das warme Wetter und die europaweiten Einsparungen beim Gasverbrauch haben sich auch in den Gaspreisen niedergeschlagen. Diese sanken im Dezember deutlich, was sich entsprechend in der Aussenhandelsstatistik des Bundesamts für Zoll und Grenzsicherheit (BAZG) zeigt. Noch im November musste die Schweiz trotz einem geringeren Bezug drei Mal so viel im Vorjahr zahlen. Im Dezember sanken nun mit der geringeren Menge auch die Ausgaben für die Gasimporte.

Auf das ganze Jahr 2022 gerechnet hat die Schweiz gemäss BAZG-Zahlen 5,4 Milliarden Franken für Gasimporte aufgewendet, vier Mal mehr als im Jahr davor.