Ein guter Start in die Wintersaison Ende November/anfangs Dezember 2018, sonnige Wochenende und Hochdruckphasen während den Wintersportferien bescherten den Bündner Bergbahnen eine ausgezeichnete Basis für eine erfolgreiche Entwicklung der Gästezahlen und Transportumsätze.

Die Bergbahnunternehmen verzeichnen damit zum zweiten Mal in Folge Steigerungen bei Gästen und Verkehrserträgen. Dies, nachdem sie seit dem Winter 2008/09 aufgrund der Rahmenbedingungen (Finanzkrise, Frankenstärke, Wetter) während Jahren Gäste verloren haben.

Einerseits kehren die Gäste aus den Euroländern langsam wieder zurück, andererseits zeigten die letzten beiden Winter deutlich, dass der Wintersport bei optimalen Witterungsbedingungen nach wie vor ein gefragtes Angebot und Produkt ist, wie die Bergbahnen Graubünden (BBGR) am Dienstag in einer Mitteilung schreiben.

Mehr Gäste und mehr Transportumsatz
Insgesamt verzeichneten die Bündner Bergbahnunternehmen in der Wintersaison 2018/19 im Vergleich zum Vorjahr eine Gästezunahme von 7,5 Prozent. Im Vergleich zum 5-Jahres-Durchschnitt liegen die Gästezahlen mit 9,2 Prozent und im Vergleich zum 10-Jahres-Durchschnitt mit 2,1 Prozent im Plus. [IMG 2]

Die erfreuliche Wintersaison 2018/19 sei für die Branche Gold wert. Nach mehreren herausfordernden Jahren stimmten diese zuversichtlich und motiviert. «Jetzt jedoch in Euphorie zu verfallen wäre falsch», schreibt die BBGR in ihrer Mitteilung zum Monitor. Denn zum einen dürfen die Akteure nicht davon ausgehen, dass auch im nächsten Jahr respektive den nächsten Jahren wieder derart optimale Witterungsbedingungen herrschen und zum anderen liegen die Gästezahlen und Transportumsätze im Vergleich zu den Boomjahren nach wie vor zurück, warnt die Organisation.

Die Unternehmen seien weiter gefordert Reserven für unterdurchschnittliche und herausfordernde Jahre zu schaffen, Produkte/Angebote weiterzuentwickeln sowie Kosten und Strukturen zu optimieren.

Eine Zunahme verzeichneten die Bündner Bergbahnen auch beim Transportumsatz. Dieser nahm gegenüber dem Vorjahr um 11,3 Prozent zu. Im Fünfjahresvergleich betrug die Zunahme 13 Prozent, im Achtjahresvergleich 10,2 Prozent.  

Dynamische Preisentwicklung noch nicht auswertbar
Welchen Einfluss die dynamischen Preissysteme beispielsweise auf die Regionen Oberengadin, Andermatt-Sedrun, Arosa Lenzerheide auf die Gästezahlen der Wintersaison 2018/19 gehabt haben, lässt sich aus Sicht der Gesamtbranche noch nicht beurteilen.

Für fundierte Aussagen seien längere Vergleichsperioden notwendig. Die Branchenorganisation veröffentlichte am Dienstag den Monitor für den vergangenen Winter. Dieser umfasst die Zahlen von 23 Bergbahnunternehmen oder 90 Prozent des Bündner Transportumsatzes.

Regionale Unterschiede
Wie bereits während der gesamten Wintersaison, fallen die Vergleiche der Gästezahlen und der Transportumsätze je nach Unternehmen und regional betrachtet unterschiedlich aus. Hierbei ist insbesondere in der Surselva zu berücksichtigen, dass durch die Verbindung der Skigebiete Andermatt und Sedrun eine Angebotserweiterung stattgefunden hat, mit der auch die entsprechenden Steigerungen verbunden sind.

Zudem weisen in den langjährigen Vergleichen (5-Jahre, 8-Jahre, 10-Jahre) die Entwicklungen derjenigen Gebiete, die nicht über durchgängige, grossflächige Beschneiungsangebote verfügen, nach zwei schneereichen Jahren grössere positive Effekte auf.  (htr)