Während sich aktuell Schweizerinnen und Schweizer an den Stränden der Algarve sonnen, Vinho Verde trinken und sich fragen, ob Fondue auch unter einem Sonnenschirm funktionieren würde, ist die Stimmung bei den Einheimischen zwischen Porto und Lissabon deutlich anders. Hier in Portugal ist der Sommer nicht einfach eine Saison, sondern bedeutet vor allem lange heisse Monate mit Hitzewellen in der Endlosschlaufe. Und obwohl die Menschen in Portugal ihre Sonne und ihr Meer lieben, sehnen sich selbst die treuesten Strandgänger ab und an nach kühleren, ruhigeren und überraschenderen Erlebnissen.
Hier kommt die Schweiz als ultimativer Sommer-Reset ins Spiel. Stellen Sie sich alpine Seen statt Atlantikbrandung vor, kühle Bergbrisen statt glühend heisser Gehwege und ja, sogar das Käsependant zu einem Pastel de Nata: das bescheidene, aber unwiderstehliche Fribourger Ramequin au fromage. Ein Sommer der anderen Art (aber genauso einzigartig und köstlich). Mit den mehr als 250'000 Portugiesinnen und Portugiesen, die in der Schweiz leben, fühlen sich viele Reisende aus dem Grossraum Lissabon sofort vertraut. Wenn sie etwa in Lausanne ihre Sprache hören, ein portugiesisches Café entdecken oder sich beim Hotelpersonal, das dieselbe Herkunft hat, mit «obrigado/obrigada» bedanken können. Kulturelle Barrieren verschwinden zugunsten eines leichten, fast familiären Feriengefühls – ein Zuhause fern von zu Hause.
Portugiesische Touristen fühlen sich eng mit Europa verbunden und reisen oft und gerne auf dem Kontinent. Sie sind jedoch sehr neugierig und vor allem als Bewohnerinnen der Metropolitanregionen Lissabon und Porto auf der Suche nach naturverbundenen Premium-Reisen. Mund-Propaganda ist das Nonplusultra in Portugal. Aber auch die authentischen Berichte von Journalisten und Influencerinnen, die vom Ferienland Schweiz schwärmen und etwa unsere Schweizer Zugfahrten anpreisen, werden gerne gelesen und geschaut.
Unser Ansatz für die Marktbearbeitung in Portugal ist kreativ: Wir inspirieren nicht nur die reisebegeisterten Lisboetas und Tripeiros (die Bewohnerinnen und Bewohner von Porto), sondern auch die hier am Atlantik so präsenten internationalen Digital Nomads, anstatt immer nur das farbige Tram auch einmal den Panoramazug zu nehmen, das Strandtuch gegen einen Wanderstock einzutauschen (und ins Land der Schokolade einzutauchen).
Diesen Sommer war natürlich auch in Portugal Fussball Trumpf – oder besser gesagt: Fussball ist ja eigentlich immer Topthema bei uns. Somit eine perfekte Gelegenheit für Schweiz Tourismus, etwa die W-Euro-Host-Citys Bern oder Genf durch die Augen portugiesischer Fussballfans zu zeigen. Konkret rücken wir neben dem runden Leder alles ins Schaufenster, was Schweizer Städte an Kultur, Kulinarik und Erlebnis zu bieten haben. Eine ideale Inspiration für einen längeren Aufenthalt für die so fussballbegeisterten Portugiesinnen und Portugiesen.
Leslie Bent ist Marktleiterin Schweiz Tourismus Portugal.
