(Keystone-SDA) Lebensmittelkontrolleure haben letztes Jahr im Kanton Bern rund 7000 Lebensmittelbetriebe kontrolliert. In gewerblichen Produktionsbetrieben wurden 2700 Proben von leicht verderblichen Lebensmitteln genommen. Ein Drittel wurde bemängelt - meist wegen unhygienischer Behandlung, zu wenig Kühlung oder zu langer Lagerung. Das geht aus dem Jahresbericht hervor, den das Kantonale Laboratorium am Donnerstag veröffentlichte.

Recht hoch war dieser Anteil bei den 182 Proben von aufgeschnitten Fleischerzeugnissen wie Schinken, Roastbeef oder kaltem Braten. Gut jede zweite Probe bestand die mikrobiologische Untersuchung nicht. Dafür gebe es mehrere Gründe, schreibt Kantonschemiker Otmar Deflorin: «Die Betriebe kaufen zu grosse Mengen ein, die sie nicht innert vernünftiger Zeit aufbrauchen können. Oder die Schneidemaschinen sind schlecht gepflegt oder schmutzig.»

Schwierig werde es auch, wenn das Fleisch gleich für mehrere Tage vorgeschnitten werde. Entsprechend ordne das kantonale Laboratorium an, dass nur noch am gleichen Tag geschnittene Ware verwendet werden darf oder kleinere Portionen eingekauft werden müssen.

Schwarze Schafe
Die Mitarbeitenden des Kantonalen Laboratoriums führten im vergangenen Jahr mehr Kontrollen durch als 2021, als viele Restaurants wegen der Corona-Pandemie zeitweise geschlossen waren.

Bei zwei Dritteln der kontrollierten Betriebe beanstandeten die Kontrolleure meist geringfügige Mängel. Bei 155 Betrieben - also zwei Prozent - beurteilten sie die Mängel als erheblich oder gross, was einschneidende Massnahmen zur Folge hatte. Die häufigsten Mängel betrafen die Selbstkontrolle, mangelhafte Hygiene, fehlende Kennzeichnungen und zu hohe Lagertemperaturen von vorgekochten Speisen.