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Dossier: Hotelkonzepte
Roter Faden

Dossier: Hotelkonzepte

Mit Konzept zum Erfolg

Mit einem klaren Konzept heben sich Hotels von der Konkurrenz ab. Die htr hotelrevue zeigt in einer Serie zwölf inspirierende Hotelentwürfe zum Nachahmen: vom Partyhotel bis zum Ort der Kraft.

Partyhotel

5-Sterne-Luxus für hedonistische Gäste

Das «Five Zurich» definiert Luxus anders: Die Gäste sollen feiern und eine gute Zeit haben können. Bei klarem Profil entspricht das Luxus-Lifestylehotel vielfältigen Gästebedürfnissen.
Abt Ueli
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Five Hotel
Stars aus Rock und Pop logierten hier, Abba, Freddie Mercury, Elton John und später auch Rihanna. Heute zeigt das Hotel Five diese und andere Musiklegenden auf analogen Fotos und Wandgemälden.
Stars aus Rock und Pop logierten hier, Abba, Freddie Mercury, Elton John und später auch Rihanna. Heute zeigt das Hotel Five diese und andere Musiklegenden auf analogen Fotos und Wandgemälden.

Jung, wild und sexy – so präsentiert sich das «Five» im Hotelmarketing. Und auch im Haus spielt das eine oder andere Detail darauf an. Cocktails in der lang gezogenen, schillernden Penthouse-Bar im Dachgeschoss heissen zum Beispiel «Dancing Geisha» oder «Naked Pornstar». In den Hotelzimmern liegt das Fotobuch «Nude in Nature» mit 23 vom Fashion-Fotografen Stefan Imielski abgelichteten Schönheiten auf dem Sideboard. Eines der Restaurants heisst «Maiden Shanghai». Maiden – junge Schönheit, Jungfer, junge Frau. [RELATED]

Die Website des Partyhotels und die hochformatigen Displays im Haus zeigen denn auch anscheinend ungebundene junge Frauen, in Grüppchen unter ihresgleichen feiernd oder allein. Bilder von Pärchen im Pool oder beim Radfahren, wie sonst bei anderen Hotelauftritten, verwendet das «Five» kaum. Und dann gibt es noch die genderfreie «We dont care»-Toilette, die allen offen steht, also auch Paaren und anderen Unzertrennlichen in einer ausgelassenen Partynacht.

Auch ein Familienhotel
An einem Freitagnachmittag im Februar ist in den unteren Hotelgeschossen noch nichts zu spüren vom ausgelassenen Partyleben im Hotel. In einer Bar im ersten Stock trifft sich eine deutsche Familie zu Kaffee und Tee. Ein vielleicht eineinhalbjähriges Kind rennt in der fast leeren Bar umher. Unten in der Lobby kommt gerade eine Familie, vielleicht aus Indien oder dem Mittleren Osten stammend, mit ihren halbwüchsigen Kindern nach dem Spaziergang oder Stadtbesuch zum Haupteingang herein. Neben dem Feuer im Glaszylinder-Cheminée sitzt eine Mutter. Ihr Sohn spielt auf dem Notebook Schach. Es läuft Electropop mit entspannten 100 oder 109 Beats pro Minute.

General Manager Markus Rapatz will denn auch das Zielpublikum nicht auf eine bestimmte Altersgruppe eingrenzen. Viele Gäste stammen aus der Schweiz selbst, aus Deutschland und England, aber auch aus dem Mittleren Osten. Ob Leisure- oder Business-­Gäste – das «Five» richtet sich an beide Gruppen. «Wir definieren Luxus anders», sagt Rapatz. «Wir glauben, dass der Luxus darin besteht, die Zeit optimal zu verbringen.» Und somit scheint klar: Das «Five» richtet sich an alle, die sich davon angesprochen fühlen.

Lobby feiert Rock- und Popgrössen
«Tune in», wie der Eingangsbereich heisst, macht die Geschichte des Hauses sichtbar. Gebaut wurde es Ende der 60er-Jahre als Hotel Atlantis mit ypsilonförmigem Grundriss. Stars aus Rock und Pop logierten hier, Abba, Freddie Mercury, Elton John und später auch Rihanna. Heute zeigt das Hotel diese und andere Musiklegenden auf analogen Fotos und Wandgemälden. Die LED-Lampen leuchten in Nostalgiemikrofongehäusen. LP-Hüllen zeigen Stevie Wonder und Michael Jackson.

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Vor dem Hoteleingang spürt man mit einer Metallskulptur des Ostschweizer Kunstschmids Franz Koster die Schweiz: Ein Strauss von 14 Meter hohen Alphörnern durchbricht das Vordach und ragt bis zur Terrasse des «Maiden Shanghai» hinauf. Überhaupt spielen die Terrassen eine wichtige Rolle, haben die Restaurants doch so die Möglichkeit, bei entsprechendem Wetter zahlreiche Plätze unter freiem Himmel anzubieten. Gegen Osten geniessen die Gäste den Panoramablick auf die Stadt. Auf dem Rundgang durchs Haus hebt Rapatz mehrmals den schönen Stadtblick hervor.

Wir definieren Luxus anders.
Markus Rapatz, General Manager«Five Zurich»

Auch wenn Nightlife und Party im «Five» im Zentrum stehen – ein klassisches Wellnessangebot hat das Hotel ebenfalls. Und es gibt den «Social Pool»: Am Becken hangwärts legt im Sommer ein DJ auf, es gibt Fleisch vom Grill, Drinks auf Tischchen im Wasser und einen Jacuzzi. Mit anderen Worten: Schwimmen steht beim Social Pool nicht im Vordergrund. Dieser dürfte Gäste, die in Ruhe ein Buch lesen wollen, weniger ansprechen. Externe Tagesgäste sind laut Rapatz willkommen. Die Preise der Tagestickets publiziert das Hotel online.

Für viele Gäste scheint der Social Pool noch die grössere Attraktion zu sein als die tolle Aussicht auf Zürich. Mindestens sollen dem Vernehmen nach die Zimmer zum Pool hin noch beliebter sein als jene mit Stadtblick.

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Visitenkarte
Hotelname: Five Zurich

Ort: Döltschiweg 234, 8055 Zürich

Klassifikation: 5-Sterne-Superior

Baujahr: 1968–1970 gebaut als Hotel Atlantis von den Architekten Hans und Annemarie Hubacher

Anzahl Zimmer: 45 luxuriöse Suiten, 42 Lifestyle-Zimmer in Suitengrösse, Erweiterungsbau geplant mit 62 Zimmern (Amazing Rooms)

Zimmerkosten: 200 bis 3000 Franken pro Nacht

Auslastung: seit der Eröffnung Ende Juni 2022 durchschnittlich 67 Prozent

Zielgruppe: Leisure-Gäste und Business, Schweizer Kundschaft 37 Prozent

Seminare und Bankette: Seminare bis 160 Personen, Bankette bis 150 Personen

Weitere Leistungen: Restaurants: Maiden Shanghai (Chinesisch), Soul St. (Streetfood), The Vault (Weinbar und Zigarren-Lounge), The Penthouse Restaurant (Japanisch); Lounge, Bar und Club, After-Hours, Bathroom-Bar, Refive-Spa mit Indoorpool und Outdoor-Social-Pool

General Manager: Markus Rapatz

Besitzer: Five Holdings 

Interior Design für Instagram optimiert

Externe Gäste sind auch an den Partys im Club Penthouse willkommen. Penthouse: Vor Jahren hatte der Emir von Katar hier seine private Attikawohnung mit separatem Eingang, den das Hotel heute als VIP-Zugang zum Club nutzt. Hier und in anderen Restaurants des Hauses haben Innenarchitekten ein Interieur geschaffen, das Gästen zahlreiche Sujets für Instagram bieten soll. So passiert man etwa auf dem Weg zur Toilette und zur Bathroom-Bar eine Reihe von schwarzen Figuren mit neonblauen und -violetten Umrisslinien, die an eine James-Bond-Eingangssequenz denken lassen. In der Penthouse Lounge, wo es sich bei Clubsound speisen lässt, laufen Lichter im Takt der Musik über die Decke.

Zu den weiteren Instagram-Spots im Hotel gehören auch der bemalte Haupteingang des Hotels, die Wände des Soul-Food-Restaurants Soul St., die rote Telefonzelle mit Unterschriften aller berühmten DJs, die im Penthouse aufgelegt haben. «Die Gäste aus aller Welt erstellen spontan Inhalte auf all ihren Social-Media-Kanälen, so auch auf Tiktok», sagt Rapatz.

Die Restaurants im Hotel haben klare Themen – Japanisch, Chinesisch oder Streetfood. Fusion lautet allerdings das kulinarische Prinzip. Im japanischen «Penthouse» gibt es French Fries und Mashed Potato, im chinesischen «Maiden Shanghai» Wagyu Beef und Black Angus Rib Eye. Für Gäste, die sich eine Delikatesse gönnen wollen, steht Beluga-, Golden-Amur- und Imperial-Oscietra-Kaviar – 30, 50 oder 100 Gramm – auf der digitalen Speisekarte.

Club samstags am besten besucht
Auch vom Club aus haben Partygänger Aussicht auf die nächtliche Zürcher Skyline. Dieser bleibt an jenem Freitag am Februar kurzfristig geschlossen. An solchen Tagen und unter der Woche findet die Party in der Lounge statt, wo es an der langen Bar mindestens gleich beim DJ-Pult etwas Platz zum Tanzen gibt. Die meisten Gäste kommen jeweils samstags, weiss General Manager Markus Rapatz.

Die meisten Clubgäste kommen samstags.
Markus Rapatz, General Manager«Five Zurich»

Die Bildsprache des Hotelmarketings stimmt: Das Publikum in der Bar besteht in dieser Nacht schwerpunktmässig aus Grüppchen von jungen Frauen. Männer zahlen 30 Franken Eintritt, Frauen nichts.

Doch selbst in einem Luxus-Lifestyle-Hotel sollen Gäste im Zimmer auch dann Ruhe finden, wenn die Party noch in vollem Gange ist. Deswegen sorgt ein spezielles bauliches Raum-im-Raum-Konzept dafür, dass die 92 Dezibel im Club auf den Zimmeretagen praktisch unhörbar sind.

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Und auch sonst sollen die Zimmer nicht ein Teil der Partyzone sein: Wer eincheckt, unterschreibt eine Erklärung, dass Rauchen in den Zimmern nicht erlaubt ist und dass andernfalls Reinigungskosten anfallen. Mit der Bathroom-Bar und der Cigar Lounge haben Hotelgäste im «Five» allerdings Möglichkeiten, in Innenräumen zu rauchen. Denn auch in dieser Hinsicht ist das Hotel niederschwellig und offen für alle: Ob Gäste Raucher oder Nichtraucher sind, spielt keine Rolle.


Andere Hotels mit dem Thema Musik und Party

Nhow Berlin: Gitarre aufs Zimmer

Das Nhow Berlin Hotel liegt an der Spree im Viertel Friedrichshain und in der Nähe von Bars, Cafés, Restaurants, Geschäften und Clubs. Die Nhow Music Night mit Newcomer-Konzerten findet an jedem ersten Samstag im Monat statt. Internationale Künstler stellen zudem im Hotel ihre Werke aus. Des Weiteren gibt es im Hotel ein eigenes Tonstudio. Der 24-Stunden-Zimmerservice liefert auf Wunsch Gitarren, Keyboards und Bluetooth-Lautsprecher.

Der New Yorker Designer Karim Rashid gestaltete die 304 Zimmer in einem futuristischen Look. Sie verfügen über iPod-Docking-Stations und Minibars inklusive Nagellack. Nebst dem regulären Buffet am Morgen gibt es im Hotel auch ein Frühaufsteher-Frühstück und am Wochenende Frühstück für Langschläfer – Partygänger können somit entweder gleich nach dem Ausgang oder auch später am Tag frühstücken.

Riders Laax: Musik, Design, gutes Essen

Das ehemalige «Riders Palace» galt lange Zeit als Partyhotel für ein junges, snowboardaffines und preissensibles Publikum. Doch die günstige Snowboarder-Herberge traf je länger, je weniger den Zeitgeist. Seit einer Neuausrichtung richtet sich das Riders Hotel in Laax an Gäste zwischen 20 und 50, welche die Leidenschaft für Musik, Snowboarden oder Skifahren, gutes Essen und Design teilen. Im Riders Hotel gibt es einen grosszügigen Fitnessraum für Kraftsport, Cardio und Yoga. Die Restaurants sind konsequent vegetarisch, die Köche verwenden regionale Produkte.

Herzstück des Hotels ist der hauseigene Club. Das Programm reicht von Rap bis zu elektronischer Musik. Es gibt Livekonzerte nationaler und internationaler Bands, DJ-Sets, Filmpremieren und Ausstellungen. Die meisten der 63 Zimmer sind Doppel- und Vierbettzimmer.

Hard Rock Hotel Davos: «Rock Om»

Im Hard Rock Hotel Davos dreht sich alles um die Musik. Gäste erhalten beim Check-in einen QR-Code, mit welchem sie auf die speziell aufs Hotel zugeschnittenen Spotify-Playlists zugreifen können. Jenen, die mit einer Gitarre umgehen können, stellt das Hotel eine Auswahl an Fender-E-Gitarren zur Verfügung. On-Demand-Videounterricht, Verstärker und Kopfhörer runden das Paket ab. Ausserdem können sich Gäste auf dem Zimmer eine Kollektion von zehn Vinyl-Alben auf einem Crosley-Plattenspieler anhören.

Das 4-Sterne-Superior-Hotel hat zudem eine Spa- und Wellnessanlage. Hier gibt es spezielle Massageerlebnisse mit Vibrationen durch Schallwellen. Das Yoga-Programm «Rock Om» des Hard Rock Hotel vereint nach eigenen Angaben «die Lebendigkeit der Musik mit der Gelassenheit der Yoga-Praxis».

Concept hôtelier

Whitepods: de la sobriété joyeuse au luxe durable

Architecture iconique, situation en pleine nature et confort haut de gamme font de Whitepod un exemple en matière d'hôtellerie de plein air. Avec la particularité de mêler le luxe à l'écologie.
Laetitia Grandjean
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intérieur du pod
Les 18 pods mesurent entre 40 et 60 m² en fonction de la catégorie. Ils disposent tous d'une salle de bains et d'une mezzanine permettant de bouquiner allongé ou d'accueillir de jeunes hôtes.
Les 18 pods mesurent entre 40 et 60 m² en fonction de la catégorie. Ils disposent tous d'une salle de bains et d'une mezzanine permettant de bouquiner allongé ou d'accueillir de jeunes hôtes. Bild: Susanne Keller
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Emilien Sommier, co-CEO de Definitely Different Group et Laurent Vigeron, directeur de Whiteopd Eco-luxury Hôtel
Emilien Sommier, co-CEO de Definitely Different Group et Laurent Vigeron, directeur de Whiteopd Eco-luxury Hôtel Bild: Susanne Keller
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Casa Poesia
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Les Echasses
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Ce n'est pas tous les jours que l'on reçoit un sac à dos de survie au moment de réaliser son check-in. La réception des Whitepods, aux Giettes, au-dessus de Monthey, en Valais, accueille ses hôtes dans un bâtiment boisé, dont l'intérieur rappelle celui d'un glacier. «Vous trouverez dans votre sac à dos une lanterne, un plan du site, des numéros d'urgence ainsi que des crampons à fixer à vos chaussures, le chemin pourrait être glissant à proximité des pods, met en garde la réceptionniste. Bonne nuit!» 

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Le chemin enneigé monte en pente douce. L'air est frais, le silence profond. Après un kilomètre de marche, le village de 18 pods se dessine, à flanc de colline, à 1400 mètres d'altitude. Au loin, les rires d'un groupe d'anglophones en séminaire rappellent la vie de camps. Même si celui-ci ne ressemble à aucun autre. «Nous proposons l'expérience du camping sans les aléas, grâce à un confort maximum. D'où ce lit de 2 m 80 sur 2 m 10 réalisé sur mesure et qui occupe pratiquement tout l'espace», explique Emilien Sommier, co-CEO avec David Delarive de Definitely Different Group. Racheté en 2008 par l'entrepreneur Patrick Delarive, le concept de glamping des Whitepods a trouvé son rythme de croisière grâce à son positionnement dans l'éco-luxe. Il réalise 10 000 nuitées par an avec un taux d'occupation de 80%. 

Carte de visite

Nom de l'hôtel: Whitepod Eco-Luxury Hotel 
Lieu: Les Giettes, en Valais
Classification: Swiss Lodge
Année de construction: 2004 avec cinq pods, installés d'abord à Villars puis aux Giettes par l'entrepreneuse Sofia de Meyer
Investissement: 10 millions de francs depuis le rachat du concept en 2008 par le promoteur immobilier Patrick Delarive 
Architecte: Pods réalisés par l'entreprise Pacific Domes. Mais c'est Richard Buckminster Fuller qui est à l'origine du dôme géodésique, vers 1945. 
Nombre de chambres: 18 pods (deluxe, cosy, family et suites) pouvant accueillir 50 personnes. Idem pour les Swisscabins.  
Coût d'un pod: Entre 200 000 et 400 000 francs tout équipé et monté sur sa structure en bois
Nombre de collaborateurs: 40-50 personnes, engagées pour les Whitepods et les Swisscabins
Chiffre d'affaires: CHF 7 millions  
Taux d'occupation: 80% à l'année, soit 10 000 nuitées. Les 18 Swiss-
cabins en génèrent tout autant. 
Groupe cible: Familles, couples, business (20% des nuitées). Clientèle suisse à 70%.
Autres prestations: Deux restau­rants dont un gastronomique avec le chef Jérémie Cordier, Meeting Pod, espace bien-être avec massages, balades à chiens de traîneau, parapente, fitness avec coach, cours de cuisine 
Directeur: Laurent Vigneron
Propriétaire: Patrick Delarive, fondateur de Definitely Different  Group avec pour co-CEOs Emilien Sommier et David Delarive  

«Le concept est très rentable et fonctionne très bien, confirme Emilien Sommier. La qualité nous permet de garantir la rentabilité. Notre propriétaire a toujours réinvesti nos bénéfices pour ajouter quelque chose de plus à chaque saison.» La création d'un espace bien-être ou d'un Meeting Pod pour les séminaires en fait entre autres partie. Autre exemple: 18 Swiss­cabins situées à une centaine de mètres en contrebas viennent étoffer le village d'igloos depuis la fin 2022. Ces petits chalets individuels contemporains en bois permettent de doubler l'offre d'hébergement et de réaliser de précieuses synergies. L'objectif: étoffer l'offre sans l'étouffer, car le concept vit de sa simplicité: «Il n'y a pas besoin d'un bassin olympique, l'expérience offerte ici est sensorielle, déstructurée», partage Laurent Vigneron, directeur de l'hôtel. «Notre clientèle est à la recherche de sens et de déconnexion totale. L'architecture même du pod aide à cela», renchérit Emilien Sommier.

Début de l'aventure dans la sobriété, sans électricité ni salles de bains 
Réparti sur trois hectares, le campement des Whitepods a beaucoup évolué depuis ses débuts, en 2004. «Il s'agissait d'un concept touristique très visionnaire à l'époque, visant un impact minimum sur l'environnement et une alternative en hiver aux stations de ski, explique l'entrepreneuse Sofia de Meyer, à l'origine du concept. Le but était d'offrir une reconnexion à la nature et une expérience de la sobriété joyeuse et positive.» Les cinq premiers pods ne disposent pas d'électricité ni de salles de bains. Ils sont démontés après chaque saison d'hiver pour rendre le pré en été aux vaches. «En Suisse, on ne connaissait pas ces dômes géodésiques. Je me suis intéressée à ces structures car elles offraient le confort de pouvoir se tenir debout, supportaient le vent, la neige et le froid tout en étant simples et esthétiques.» Obtenir des autorisations n'a pas été chose facile. Les pods déménageront à deux reprises. «La commune de Monthey a été exceptionnelle. Elle m'a aidée à trouver la bonne zone pour pérenniser le concept.» Celle qui fondera par la suite les jus de fruits Opaline vend son projet et le terrain en 2008. «J’avais concrétisé une vision en un projet. Je l’avais fait naître et connaître. J’avais atteint mes objectifs. Patrick Delarive l’a formidablement développé.» 

«Le luxe n'est pas de détenir un bien mais de vivre une aventure, dans la nature»
Emilien Sommier, co-CEO de Definitely Different Group

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Un luxe d'un nouveau genre: considérations écologiques, confort maximal et originalité
L'entrepreneur vaudois le positionne dans le luxe, un luxe qui se veut durable. «Nous étions déjà persuadés à l’époque que le luxe n'est pas de détenir un bien, mais de vivre une aventure, en pleine nature par exemple. Nous voulions que nos clients aient quelque chose à raconter à leur retour», se souvient Emilien Sommier, qui dirigea l'hôtel entre 2012 et 2019. 

De cinq pods, le site passe à 15 puis à 18 unités. Les modèles deviennent plus spacieux (40 à 60 m²), sont équipés de salles de bains et d'électricité. Le design est soigné. «Un hôtel comme celui-ci nécessite inévitablement plus d'entretien, que ce soit les pods eux-mêmes ou les sentiers enneigés», indique le CEO. D'exploitation hivernale, le village ouvre à l'année dès 2013 avec deux semaines de fermeture, le temps de troquer les bâches blanches en plastique recyclé pour des bâches couleur des prés. «Nous avons encore trois autorisa­tions pour des pods, à voir si nous les dédierons à des chambres ou à des services.» 

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Nous consultons notre plan pour trouver notre pod. A cette heure-ci, les pods voisins dégagent une douce lumière, éclairés par le feu du poêle à pellets. Si tous les pods se ressemblent de l'extérieur, leur univers intérieur varie en fonction de leur catégorie: cosy, family, deluxe et suites. Voici le nôtre. Une solide et épaisse fermeture Eclair rappelle l'expérience sous tente. «Les remplacer par des portes reviendrait à perdre l'essence même du concept», estime le CEO. 

Série en douze volets
Un concept et un positionnement clairs permettent aux hôtels de se distinguer de la concurrence. htr hotelrevue est parti à la rencontre de ces établissements inspirants, allant de l’hôtel festif à l’hôtel destination. Nous les présentons dans une série en 12 volets. Tous les articles sont à retrouver sur htr.ch/dossiers-studien

Sensibiliser les hôtes tout en réalisant des économies substantielles de chauffage et d'eau 
L'odeur du feu de bois embaume ce cocon à l'intérieur ouateux et au parquet de chêne. «Le thermostat est bloqué à 21-22 degrés, le client ne peut pas chauffer au-delà. Une manière aussi de sensibiliser aux principes de durabilité.» Le chauffage fait partie des engagements du groupe en matière de développement durable. «Avec les pellets, nous utilisons l'équivalent de 50 stères de bois, soit quatre fois moins qu'avec des bûches.» La consommation d'eau a également été réduite grâce à des pommeaux de douche performants. «Ce système nous permet d'économiser 1 m³ d'eau par jour», indique Emilien Sommier. Une poubelle de tri est à disposition des hôtes, tout comme des savons artisanaux, du shampoing solide, sans oublier l'eau de source. Ce qui ressemble à une climatisation n'en est pas une: «Nous puisons l'air frais qui se trouve sous la plateforme du pod et le réinjectons dans le pod. En été, il fait au maximum 21 degrés à l'intérieur. On n'atteindra jamais les 15 degrés comme avec une climatisation traditionnelle», explique Emilien Sommier. Adhérant au programme Swisstainable, le groupe Definitely Different est aussi candidat au Swiss Triple Impact. «Leurs exigences nous font travailler. Nous visons aussi le label B Corp en 2024. Les Whitepods font office de laboratoire, avant d'appliquer ces principes aux autres entités du groupe.» Plusieurs projets sont en cours, comme la création d'une ligne de cosmétique et de nettoyage fabriquée à 100% à partir des cendres de bois.

Au petit matin, réveil en sursaut: le poêle à pellets s'embrase, venant réchauffer l'habitacle, qui affiche 19 degrés. La surprise laisse vite la place à un sentiment de cocooning. Le lever de soleil illumine les Dents-du-Midi. On s'équipe de nos crampons pour rejoindre le petit-déjeuner au restaurant Tsijiri, situé en contrebas. On referme l'épaisse fermeture Eclair derrière nous pour laisser la chaleur de ce nid douillet à d'autres. 

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D'autres concepts de glamping luxueux, ici et ailleurs

Tente rétro-chic et service 4 étoiles 

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Au bord du lac des Quatre-Cantons, la Casa Poesia de l'Hôtel Vitznauerhof (4 étoiles) existe depuis juin 2021. Située dans le parc attenant à l'hôtel avec vue sur le lac, cette tente au style rétro-chic de 30 m² allie le confort d'une chambre d'hôtel et l'expérience du grand air. Elle est équipée d'un vrai lit, d'électricité, d'eau courante, de wifi, d'un chauffage d'appoint et d'une toilette bio dans un cabanon privatif. Les hôtes peuvent profiter du spa ainsi que des mets du restaurant gastronomique Sens du chef Jeroen Achtien (2 étoiles Michelin, 18 points GM) en room service. Le concept est né d'une collaboration avec la designer et influenceuse de voyage Lucia Viana, fondatrice et propriétaire de Casa Poesia, que l'hôtel exploite sous franchise. «Nous voulions gagner en attractivité, tout en créant de nouvelles chambres, relève Raphael Herzog, directeur de l'hôtel. Le glamping est un phénomène nouveau en Suisse et nous permet de toucher une tout autre clientèle.» Exploitée de juin à septembre indépendamment de la météo, la Casa Poesia rencontre un franc succès. «En haute saison, nous sommes presque toujours complets», assure le directeur. Raison pour laquelle l'offre s'est étoffée avec trois tentes thématiques: Safari, Explorer et Botanical Garden.   
vitznauerhof.ch/glamping


Ecolodge sur pilotis dans les Landes

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Installé sur un site de 4 hectares dans la forêt des Landes, à 15 minutes d'Hossegor (France), le Golf & Surf Ecolodge Les Echasses concilie luxe et nature. Tourné vers le développement durable, cet hôtel-spa 4 étoiles est composé de sept «modges» indépendants d'environ 50 m² bâtis sur l'eau, d'un lodge familial d'environ 
100 m², d'un restaurant et d'un spa avec bain norvégien, piscine et salle de massage. Fondé en 2015, le concept est né de la collaboration entre un architecte, Patrick Arotcharen, un paysagiste, Marti Franch, et un designer, Jean-Louis Iratzoki. Il a été conçu avec une conscience écologique: utilisation de matériaux bruts et non traités, constructions en bois. Il a été imaginé comme «un lieu libre, hors du monde, à l’opposé des contraintes habituelles des hôtels». Ces cabanes sur pilotis proposent chacune une décoration propre issue d'objets ou mobiliers chinés, un poêle à bois, un grand lit de 2 mètres par 2 mètres, le wifi et une terrasse privative sur l’eau. Une sélection littéraire et musicale dans les chambres est mise à disposition sur des iPad connectés. Les hôtes peuvent aussi découvrir les ruches, les 100 m² de potager en permaculture et le verger, dont les produits se retrouvent ensuite dans leur assiette. 
ecolodge-lesechasses.com


Cabanes perchées et écoresponsables 

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Dans les arbres, flottantes, sur pilotis ou végétalisées, les cabanes Coucoo essaiment leur concept de «tourisme alternatif, insolite et responsable» dans cinq domaines en France: dans l'Oise, en Franche-Comté et au cœur du vignoble de Châteauneuf-du-Pape. Chaque domaine accueille 20 à 25 cabanes tout confort. Fondé en 2009, le groupe s'est donné pour mission de valoriser le territoire et les artisans locaux mais aussi de protéger et de préserver l'environnement. Visant une intégration maximale dans le paysage, l'architecture des cabanes utilise des matériaux et des essences de bois ne nécessitant pas de traitement chimique. La santé de l'arbre qui les accueille est suivie par un expert forestier. Le petit-déjeuner «territorial» se compose de produits de producteurs voisins. Les bains nordiques fonctionnent sans chimie. Coucoo a aussi lancé un prototype de cabane flottante 100% autonome. «Notre concept plaît de plus en plus. Le taux d'occupation s'élevait à presque 85% en 2022», indique Laurène Giudicelli, directrice marketing et communication. La pandémie et le confinement ont accentué l'intérêt des hôtes pour l'engagement écologique du groupe, observe-t-elle. «Nos clients se rendent de plus en plus compte de leur besoin de nature et de ses bienfaits.» 
coucoo.com


La voix de l'expert 

Une récréation en plein air

Des cabanes aux écolodges, le glamping constitue un marché de niche en pleine expansion. De plus en plus tourné vers le luxe, il attire une nouvelle clientèle. Décryptage et enjeux du phénomène. 

Par Rafael Matos-Wasem

Le glamping, mot-valise qui résulte de la fusion de glamour et de camping, recouvre de nombreuses formes. Cette combinaison du confort d’un hôtel avec l’ex­­­­­pé­­­­­­­­­­­­­­­ri­en­ce d’un camping dans la nature peut être qualifiée d’hôtellerie de plein air. Elle constitue un marché de niche qui attire une nouvelle clientèle, a priori plus douillette et éprise d’évasion et d’aventure.

Marketing de la distinction et profitabilité
Le glamping constitue une véritable trouvaille marketing reposant sur les principes de la consommation ostentatoire (T. Veblen) et de la distinction sociale (P. Bourdieu). Il existe une forte volonté de se différencier d’autrui d’autant plus si l’on dispose des moyens financiers requis. Un marketing de niche surfe avec succès sur ces faits sociaux. Cette «source de revenu lucrative» (Madsen & Madsen, 2022) suscite l’intérêt des investisseurs, d’autant plus que le retour sur investissement est pour ainsi dire garanti. La multiplication des sites, blogs et autres portails illustre à merveille le dynamisme de ce secteur.

Marché de niche protéiforme où prime le luxe
Ce dynamisme se manifeste sur les plans du positionnement marketing et de la diversification de l’offre. D’une part, celle-ci est taillée sur mesure (familles, couples, singles), voire personnalisée. Des expériences uniques et insolites sont proposées dans un vaste éventail d’hébergements locatifs à thème: cabanes, maisons arboricoles, tentes, yourtes, roulottes, tipis, écolodges, igloos, cahutes, wigwams, pods et autres cabanes sur l’eau. La diversité règne également au niveau des lieux proposés, forcément «uniques» et plus ou moins proches de la nature: forêt, montagne, bord de mer, de lac ou de rivière, campagne. Y compris parfois en pleine ville comme le Citycamp d’Huttopia sis dans le XVIe arrondissement de Paris, à la lisière du bois de Boulogne en bord de Seine. La variété se retrouve aussi en termes de degré de luxe, d’équipement et de service. Cela va du petit refuge en nature disposant du confort hôtelier standard (literie, sanitaires, restauration) à une offre résolument luxueuse proposant poêle à bois et roomservice, voire piscine chauffée, sauna ou spa forestier. Le wifi est de rigueur, sauf renonciation expresse. Il va de soi que les degrés de confort et l’individualisation souhaités vont généralement de pair avec les ressources requises et partant l’impact environnemental produit.

Tourisme de nature ou écotourisme?
Les sites de glamping sont souvent situés dans des sites paysagère­ment intéressants voire sensibles d’un point de vue écologique. Suivant le nombre de lits et l’importance des infrastructures, l’impact peut s’avérer considé­rable. L’on parle dans ce cas de tourisme de nature dans le sens où cette dernière constitue le seul atout mis en avant. En revanche, une sous-niche du glamping qui se dit davantage tournée vers la durabilité et une démarche écoresponsable pourrait, du moins en théorie, être rattachée à l’écotourisme.
Cette sous-catégorie remplirait un certain nombre de critères, comme peuvent l’être l’intégration paysagère et la réversibilité des installations, de même que le recours à des énergies renouvelables et à des matériaux naturels et organiques (textiles, bois, bambou, lin, paille…). S’il est vrai que l’absence de béton et de ciment fait que l’empreinte carbone de cette sous-niche du glamping est résolument inférieure à celle de l’hôtellerie classique, il ne serait pas légitime de parler d’impact négligeable, loin de là. Certains écolabels ne prouvent hélas rien et l’écoblanchiment peut opérer des merveilles. Un écocamping digne de ce nom devrait forcément être sobre et dépouillé. Ne passons pas sous silence la dimension sociale de la durabilité, fréquemment mise à mal, sans oublier le type de moyen de transport utilisé pour se rendre jusqu’au site en question.

Et après: élitisation ou banalisation? 
Non dénué de contradictions, le glamping s’est mondialisé et touche les cinq continents et toutes les zones climatiques. Un mouvement vers des offres de plus en plus luxueuses tend à s’imposer. L’hédonisme et le cocooning passent par là. Dans un monde qui ne cesse de s’urbaniser, avec des citadins en mal de nature, un certain retour aux sources est prôné pour recharger l’esprit et le corps. La galopante numérisation de la société met en exergue un réel besoin de contact avec les siens, ainsi qu’avec le monde extérieur. Un fort regain d’intérêt postpandémique se fait également sentir pour les activités de nature, dont le glamping, par suite des avantages attribués à la récréation en plein air et à la distanciation physique. L'avenir nous dira si le glamping, un terme à la mode, verra accentuer son caractère élitaire ou s’il entame un processus de banalisation. De nombreuses inconnues se profilent à l'horizon.

Rafael Matos-Wasem est géographe, enseignant à la HES-SO Valais. Ses domaines de recherche portent entre autres sur le slow tourism et les nouvelles tendances touristiques, le tourisme durable et le paysage touristique.

Hotelkonzepte: Interior-Design

Goldenes Zeitalter des Alpinismus als Leitgedanke

Eine Verjüngung der Gäste war das Ziel des Gesamtumbaus des Hotel Beausite Zermatt. Entstanden ist ein Haus mit einer individuellen Interior-Design-Sprache und britischen Akzenten.
Blanca Burri
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Interior-Design Hotel Beausite Zermatt
Bild: Susanne Keller / htr hotelrevue
Bild: Susanne Keller / htr hotelrevue

Wenn der Zug in Zermatt ankommt, wartet das elektrische Taxi des Hotel Beausite Zermatt bereits auf seine Gäste. Leicht zu erkennen an seiner pastellgrünen Karosserie und dem filigranen Logo: Pickel, Kompassrose und Skistock. Das Logo lehnt sich ans Bergsteigen an und ist der erste Berührungspunkt mit dem roten Faden, einem Hanfseil, das sich durch das ganze Hotel zieht – in Anlehnung an die Glanzzeit des Alpinismus im Walliser Bergdorf.

Das «Beausite Zermatt» wurde 1907 erbaut, 42 Jahre nach der Erstbesteigung des Matterhorns und 9 Jahre nach dem Bau der Gornergrat-Bahn, die direkt hinter dem Haus durchfährt – in der touristischen Aufbauphase des Bergdorfs zum internationalen Berg­steigerzentrum. «Die englischen Pioniere, die im 19. Jahrhundert die Berge in Zermatt eroberten, haben mich inspiriert», sagt Claudia Silberschmidt. Die Zürcher Innenarchitektin mit Renommee in der Hotellerie hat das Innenleben des Hauses komplett neu designt.

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Die beiden Hotelbesitzerfamilien Julen und Aufdenblatten um die Parkhotel Beau-Site AG heuerten Silberschmidt 2019 für die Neugestaltung der öffentlichen Räume im Erdgeschoss an. Ziel war es, mit der Umgestaltung eine jüngere Klientel anzusprechen. «Das ist uns gelungen», sagt Joanna Peyer, Kommunikationsbeauftragte des 4-Sterne-­Superior-Hotels. Seit dem Umbau steigen vor allem Paare, aber auch Familien mit oder ohne Grosseltern im Hotel ab. Hauptzielgruppe sind Schweizer, dazu gesellen sich Gäste aus den USA, Brasilien und Asien. Das Durchschnittsalter konnte gesenkt werden. Ein neues Design kann mit sich bringen, dass sich einzelne Stammgäste möglicherweise nicht mehr wohlfühlen und dem Hotel deshalb den Rücken kehren. Das ist auch im «Beausite» nicht anders.

Dieses Jahr stellt die htr hotelrevue inspirierende Hotelkonzepte aus dem In- und Ausland vor.


Erst Restaurants, dann Hotel umgebaut
Die beiden Restaurants, die Lobby und die Bar wurden während der Pandemiewelle im Jahr 2020 komplett umgebaut. Dort lehnte sich die Innenarchitektin an den englischen Stil an. Die Sofas und Sessel lieferte George Smith Furniture in London. Bezogen sind sie mit ausgewählten Karo-Stoffen. Die Salontischchen sind in der Lieblingsfarbe der verstorbenen Queen, nämlich Racing Green, gehalten. Die Tapeten in den Toiletten reichen bis über den Kopf. Darauf fliegen kupferglänzende Libellen, und im Fitnessraum im Untergeschoss lachen Affen von den Wänden. Vom Ergebnis waren die Besitzer so begeistert, dass sie die zweite Pandemiewelle im Jahr 2021 dazu nutzten, auch die 67 Zimmer und Suiten sowie das Spa zu renovieren und im Aussenbereich einen Infinity-Pool zu erstellen. Mit dem direkten Blick aufs Matterhorn entwickelte er sich zum Lieblingsaufenthaltsort der Gäste.

In den Hotelzimmern nimmt Silberschmidt das Kletterseil als Leitmotiv in allen Varianten auf. «Das Kletterseil erinnert an die Gründerzeit des ‹Beausite Zermatt›, verbindet Menschen und vermittelt Sicherheit», begründet die Innenarchitektin, die in St. Gallen und New York studiert hat. Dezent hatte sie es beim ersten Umbau bereits an der Réception eingesetzt, nie aber so ausdrücklich wie im Hoteltrakt. Sie zieht das Motiv in die Zimmer, wo es die Minibar ebenso ziert wie die Kopfteile der Betten. Bei den Kopfteilen umranden Seile den Stoff mit exotischen Vögeln und dem klingenden Namen Fantasie Spice von Mulberry. Auch den Minibars von der Girsberger AG wurde ein besonderes Augenmerk geschenkt.

Das Kletterseil verbindet Menschen und vermittelt Sicherheit.
Claudia Silberschmidt, Innenarchitektin und Gründerin Atelier Zürich

Die Kristallgläser hängen kopfüber und damit hygienisch in den dafür vorgesehenen Aussparungen. Das Tablar für den Kaffee- und Teeservice kann herausgezogen werden, sodass man sich bequem bedienen kann. Auch hier wurde auf die Details geachtet. Das englische Porzellan ist mit Belle-Époque-Erdbeerpflanzen bemalt. [IMG 16-25]

Das grosse Staunen kommt in der Tower-Spa-Suite in der fünften Etage. Die Einraumsuite erstreckt sich über zwei Etagen. Das private Dampfbad und der Whirlpool geben der Suite den Namen. Auch hier wurde das Leitmotiv durchgezogen, mit lässig aufgezwirnten Seilen der Firma Paracord und einem Salontisch, der von Echtseil vollständig eingewickelt ist. Von der grosszügigen Salonlandschaft blickt man direkt auf das Matterhorn. Eine atemberaubende Aussicht auf den berühmtesten Walliser hat man auch vom höchsten Punkt des Hauses, dem zur Suite gehörenden Türmchen, in dem es gerade mal Platz für zwei Hängesessel hat. [IMG 26-28]

Das Farbkonzept in den Zimmern des Haupthauses spielt mit Gold und Altrosa, die Geborgenheit vermitteln sollen. In der erst 2010 erstellten Villa im Nebentrakt ist der Ton sportlicher und etwas kühler. Eisgrüne Farbtöne und klarere Formen bei Sofa und Betten sorgen für einen modernen, unaufgeregten Stil. Und auch hier ist das Seil omnipräsent. Mit dem Umbau reduzierte das «Beausite» die Zimmerzahl zugunsten von grösseren Flächen von 85 auf 67. Da das erste Geschäftsjahr nach dem Umbau noch nicht abgeschlossen ist, fehlen konkrete Logiernächtezahlen wie auch Vergleichszahlen noch. [IMG 2-15]

Weg vom Halbpensionsrestaurant zu «à la carte»
Um sich von den anderen 48 4-Sterne-Hotels in Zermatt abzuheben, schlug das «Beausite» nach der Renovation neue gastronomische Wege ein. Es verzichtete komplett auf den hippen Alpenchic und blieb dem britischen Understatement treu. Es schwor auch dem traditionellen Halbpensionsrestaurant ab. «Die Gäste sollen frei sein, dort zu essen, wo es ihnen Spass macht», sagt Joanna Peyer. Statt Halbpension gibt es eine Auswahl an A-la-carte-Restaurants. Grosser Beliebtheit erfreut sich das Hauptrestaurant The Grill. Es ist mit einem riesigen Holzkohlegrill am Rand der Showküche ausgestattet. Die Gäste können ihr Gericht direkt an der Fisch- und Fleischvitrine auswählen.

Ein besonderes Foodkonzept, die Wine Box, entwickelte das «Beausite» im ehemaligen Käsestübchen. Sie ist ganz in Lärche gehalten und von einem imposanten Weinflaschen-Leuchter erhellt. In der Wine Box wird ein saisonales Tasting-Menü serviert mit einer Weinbegleitung von Walliser Tropfen für 185 Franken. Ein Angebot, das im Dezember 2022 Premiere feierte. Die beiden Restaurant-Manager Philippe Oswald und Peter Köszegfalvi erzählen den Gästen die Geschichte der Domaine des Muses von Robert Taramarcaz. Statt nur über Rebsorten, Standorte und die Duftnoten zu referieren, erzählen sie die Geschichten, die dahinterstecken. Beispielsweise über den Gemeinderatspräsidenten eines Nachbardorfes, der Robert Taramarcaz zu einer Rebbergbesichtigung einlud. Der Rebberg war total mit Unkraut überzogen. Der Gemeinderat bat Taramarcaz, die verwahrloste Parzelle wieder zu beleben. Das Resultat in Form eines edlen Weins aus alten Reben wird am Dinner ausgeschenkt. 

Die Gäste sollen frei sein, dort zu essen, wo es ihnen Spass macht.
Joanna Peyer, Kommunikation Hotel Beausite Zermatt

Im Restaurant 3 Seasons wird das Frühstück serviert sowie während der Wintersaison viermal pro Woche am Abend ein Tagesmenü. Das neue Dining-Konzept ist noch in der Ausarbeitung.

In den Jahren 2019 bis 2022 renovierten die Besitzerfamilien Aufdenblatten und Julen das Hotel Beausite komplett. Im historische Belle-Époque-Bau thematisiert die Hotel-Innenarchitektin Claudia Silberschmidt die Bergsteigergeschichte, in Anlehnung an die Briten als Erfinder des Alpinismus. Die Kosten für den Umbau bewegen sich in zweistelliger Millionenhöhe.

beausitezermatt.ch


Hotels mit aufsehenerregendem Interior Design

Weltstadtflair im Volkshaus Basel
Das von den renommierten Architekten Herzog & de Meuron geplante Boutique-Hotel mit 45 Zimmern liegt im Herzen von Kleinbasel. Das Interieur in den historischen Gebäuden ist simpel und nobel zugleich, mit natürlichen Materialien, Farbtupfern und atemberaubenden Balkonen.

volkshaus-basel.ch

Verspieltes Lulu Guldsmeden Berlin
Die Kombination aus zeitgenössischem Design, balinesischem Geist und nordischer Schlichtheit überrascht in der Weltstadt Berlin. In den Lofts gibt es ein Himmelbett, eine Kinderschaukel und fröhliche Farben. Das 4-Sterne-Hotel hat einen grünen Innenhof und ein Bio-Restaurant.

guldsmedenhotels.com/berlin

Opulentes im Denmark London
Die Heimat der Londoner Musikszene liegt an der Denmark Street, genau wie das Hotel Chateau Denmark. Es nimmt das wilde Erbe der Rolling Stones in seinen 55 Luxussuiten und Apartments in 16 Gebäuden auf. Glamourös, üppig, psychedelisch und mit einem Hauch von Rock ’n’ Roll.

chateaudenmark.com