Der verheerende Brand, der am 19. September 2022 das Bergrestaurant Botta oberhalb von Les Diablerets zerstörte, ist auf einen unsachgemäss verwendeten Spiritus-Fonduekocher zurückzuführen. Dies geht aus der Anklageschrift der Staatsanwaltschaft Waadt hervor, wie «24Heures» berichtet. [RELATED]

Die Gastronomiedirektorin des Betriebs von Glacier 3000 wird sich Anfang November vor dem Polizeigericht Vevey verantworten müssen. Die Strafuntersuchung wirft ihr fahrlässige Brandstiftung vor.

Gestapelte Brenner trotz Warnhinweisen
Das Feuer brach laut Ermittlungen im obersten Stock des Gebäudes neben der Bar aus. Dort hatten Mitarbeitende mehrere Fonduekocher des Herstellers Stöckli auf einem Tisch gestapelt – entgegen der Warnhinweise des Herstellers. Einer der Kocher war nicht vollständig gelöscht. Die Flammen entzündeten einen Kunststofftank eines darüber gestapelten Geräts, woraufhin das Feuer auf brennbares Material in der Nähe übergriff.

Der Brand zerstörte die beiden obersten Stockwerke. Die Feuerwehr kämpfte unter schwierigen Bedingungen auf 3000 Metern Höhe über 23 Stunden gegen die Flammen.

Unklare Reaktionszeit bei Brandalarm
Der erste Feueralarm wurde am 18. September um 19.18 Uhr ausgelöst – rund zwei Stunden nach Betriebsschluss. Ein Zeuge bemerkte die Flammen vom Col du Pillon aus und informierte die Rettungskräfte. Warum die Feuerwehr erst am Morgen zum Einsatz kam, ist laut Anklageschrift nicht geklärt.

Wiedereröffnung nach Totalverlust
Das beschädigte Gebäude wurde nach dem Brand für rund 30 Millionen Franken neu aufgebaut. Bereits ein Jahr später konnte das Restaurant Botta wiedereröffnet werden. Der Betrieb der Seilbahn war kurz nach dem Brand wieder aufgenommen worden.