Der Investor beabsichtigt, «die Liegenschaft rundum zu erneuern und als Hotel wiederzueröffnen», heisst es in einer Mitteilung der Neuen Hotel Atlantis AG vom Montag. Die neue Eigentümerschaft sei «intensiv damit beschäftigt, das neue Projekt zu entwickeln», so die Mitteilung.
 
Klar ist: Das Hotel soll – wie früher – Fünfsterne-Standard haben, wie Robert E. Gubler von der Medienstelle der AG gegenüber der Nachrichtenagentur sda sagte. Noch gebe es aber viele Unbekannte. Auf Anfrage der htr hotel revue konnte Gubler auch noch keine Angaben zum Investor machen. Man wolle nichts überstürzen, würde jedoch mittelfristig präzisere Informationen herausgeben können.
 
Auch seien der Zeithorizont und die Investitionshöhe noch unklar, so Gubler weiter zur Nachrichtenagentur sda. Laut Mitteilung engagiert sich der neue Investor aus Katar international in der Hotellerie. Das ehemalige Atlantis solle wieder zu der «Ikone» werden, «als welche sie in den 70er-Jahren Geschichte schrieb».
 
Jetziger Mieter will kämpfen
Gar nicht erfreut ist der jetzige Mieter des ehemaligen Atlantis, der Buchser Unternehmer Werner Hofmann. Er vermietet einen Teil des ausgedienten Hotels seit Dezember 2010 zimmerweise zu günstigen Bedingungen an Studierende.
 
Diese Wohnnutzung des ehemaligen Hotels steht rechtlich auf wackligen Füssen. Auf einem anderen Grundstück plant Hofmann die Erstellung von günstigem Wohnraum für Studierende und Spitalangestellte. Allerdings ist der Baubeginn für dieses Projekt erst in der zweiten Hälfte 2013 vorgesehen.
 
Hofmann erklärte gegenüber der Nachrichtenagentur sda: «Ich werde kämpfen». Er will, dass die Studierenden noch so lange wie möglich im Atlantis bleiben können. Laut seinem Mietvertrag dürfe er im ehemaligen Hotel bleiben, bis die Baubewilligung für die künftige Nutzung vorliege. Der Mietvertrag habe eine Kündigungsfrist von sechs Monaten. Bisher habe er keine Kündigung erhalten, so Hofmann.
 
Er habe gehofft, dass ein Schweizer die Neue Atlantis AG kaufe. Denn die juristischen Probleme mit der Wohnnutzung begründen sich damit, dass die AG zwar ihren Sitz in Zürich hat, aber eine Tochter der Rosebud Hotels Holding AG mit Sitz in Luxemburg ist. Damit gilt die Besitzerin letztlich als ausländische juristische Person – es spielt die «Lex Koller».
 
Das Hotel Atlantis war Ende der 1960er-Jahre erbaut worden. Das Fünfsternehaus wurde Ende Oktober 2004 geschlossen und stand lange leer. Zwischen Anfang 2009 und Mitte 2010 wurde das Hotel von der Stadt als Unterkunft für rund 200 Asylsuchende genutzt. Im Herbst 2010 lebten vorübergehend Besetzer darin. (npa/sda)