Markus Rapatz, mit dem «Five Zürich» holen Sie ein Konzept in die Limmatstadt, das sich in Dubai bewährt hat. Warum wird es auch hier funktionieren?

Tatsächlich setzen wir auch in Zürich um, wofür «Five» steht: Wir wollen nicht nur Übernachtungen bieten. Ein Aufenthalt bei uns soll ein umfassendes Lifestyle-Erlebnis sein. Es gibt ein ganzes Entertainment- Programm mit Events in den Restaurants. Die Konzepte für unsere vier Küchen stammen ebenso aus unseren Hotels in Dubai und sind alle mehrfach ausgezeichnet. Es freut uns, diese Konzepte jetzt auch nach Zürich zu bringen. Unsere Architekten haben immer die Ästhetik im Kopf, das Hotel muss instagrammable sein. Unser eigenes Musiklabel ist uns ebenfalls sehr wichtig, denn Musik gehört zu unserer DNA, und mit unseren vielen DJs, mit denen wir in engem Kontakt sind, macht es Sinn, dass wir ein eigenes Label haben. So wie in Dubai wollen wir weltweit Menschen verbinden und denken, dass etwas von dem Glanz und Glamour von Dubai auch gut nach Zürich passt. Aber obwohl das Konzept aus Dubai stammt, sind wir auch regional verankert.

In welchem Sinne?

Wir nehmen mit der Ausstattung das Zürcherische und Schweizerische auf. Auf der Terrasse stehen rote Seilbahn-Gondeln, wir verwenden regionale Materialien. Studenten der Hochschule für Kunst haben zum Thema «Celebration of Zurich» Arbeiten beigetragen. Es wird Kooperationen geben mit lokalen Designern und Musikern. Wir werden ihnen Gelegenheit geben, ihre Kunst zu präsentieren.

«Wir setzen voll auf digital und wenden dynamische Preise an.»
Markus Rapatz, General Manager

«Five» steht nach eigenen Angaben für «Innovation und den Mut, Dinge anders zu machen». Können Sie ein Beispiel geben?

Dass wir die Dinge anders angehen, sieht man nur schon an den Positionen, die wir im Hotel haben. Es gibt den Entertainment-Direktor, einen Resident DJ, den Content Manager. Wir setzen voll auf digital, wir wenden dynamische Preise an. Instagram ist ein wichtiges Thema. Unser Hotel können Sie direkt darüber buchen, Gäste können jederzeit eine Whatsapp-Nachricht an uns schicken. Wir haben einen Direktbuchungsanteil von 55 Prozent. Das heisst, dass die Gäste unsere Hotels gezielt suchen.

Von Dresden nach Zürich
Markus Rapatz ist General Manager des «Five Zürich». Der gebürtige Österreicher besuchte die internationale Kärntner Tourismusschule. In den letzten sechs Jahren war er Manager im «Hilton» in Dresden.

Das «Five Zürich» ist auch eine Party-Location. Definieren Sie die Zielgruppe somit sehr eng?

Gäste, die zu uns kommen, wollen Spass und Abwechslung haben, aus dem Alltag rauskommen. Bei uns arbeiten Menschen aus 58 verschiedenen Nationen unter einem Dach. Und so ist auch jeder Gast willkommen, wir definieren also nicht eng. Auch Üetliberg-Spaziergänger können bei uns auf einen Kaffee vorbeikommen. Wir möchten allen die Scheu nehmen und für alle zugänglich sein, auch wenn wir ein 5-Sterne-Hotel sind. Das Schöne an der Lage am Fuss des Üetlibergs ist ja, dass wir ein Rundumpaket bieten können. Wir haben tolle Zimmer, einen super Spa-Bereich. Wenn man auf den Balkon tritt, ist man praktisch in der Natur. Und doch ist die Stadt nur zehn Minuten entfernt. Mit unseren Restaurants wollen wir uns mit den besten Lokalen der Stadt messen. Wir glauben, dass der Luxus darin besteht, die Zeit optimal zu verbringen. Wir verstehen uns denn auch eher als Destination denn als Hotel.

Wie geht das «Five» mit der mondänen Vergangenheit des Hauses als Hotel Atlantis um, wo Rock- und Popstars logierten?

In den 70ern stiegen hier die internationalen Rock- und Popstars ab, von Freddie Mercury über Abba bis zu Elton John. Mit einem Wandgemälde des Streetart-Künstlers Redl wollen wir dies aufleben lassen. Das Hotel war damals der «Place to be». Diesen Glamour wollen wir zurückbringen. Unsere Lokalitäten, egal ob Café, Bars, Restaurants oder Club, stehen allen offen, egal, ob Gast oder Externer. Das gilt auch für den Social Pool mit DJs. Hier kann man sich am Pool bei einem Cocktail mit Freunden unterhalten und Poolparty-Stimmung geniessen.