Es ist früh am Morgen im Hotel Schweizerhof Luzern. In der Küche klirren Teller, an der Réception werden die ersten Schlüsselkarten vorbereitet.

Dazwischen stehen sechzehn Kinder, zehn Mädchen und sechs Buben, mit neugierigen Blicken. Die 5.- und 6.-Klässler dürfen am nationalen Zukunftstag erleben, wie ein Hotel funktioniert.

Einblick in fünf Berufsfelder
Während einige in der Küche Gemüse schneiden, richten andere Zimmer her oder helfen beim Service in der Villa Schweizerhof. An der Réception üben sie den freundlichen Empfang von Gästen, hören Geschichten aus dem Alltag der Mitarbeitenden und spüren, dass hinter der glänzenden Fassade viel Teamarbeit steckt.

«Es macht grossen Spass, einen Einblick ins Berufsleben zu bekommen. Ich könnte mir gut vorstellen, eine Lehre in der Gastronomie zu beginnen», sagt Ella aus der 6. Klasse.

Der nationale Zukunftstag mit Tausenden von «Schnupperlis» im ganzen Land soll Lust machen auf Berufe, die man sonst kaum kennt. Er soll zeigen, dass sich Interessen nicht nach Geschlecht richten müssen.

Mädchen entdecken technische oder handwerkliche Aufgaben, Buben lernen soziale oder organisatorische Berufe kennen. Schweizweit nehmen jedes Jahr Tausende Jugendliche teil – unterstützt von Schulen, Unternehmen und Gleichstellungsstellen der Kantone.

Nachwuchsarbeit mit System
Für den Schweizerhof Luzern ist der Zukunftstag Teil einer langfristigen Nachwuchsarbeit. Das Haus bildet 20 eigene Lernende sowie 6 weitere in Zusammenarbeit mit der Stiftung La Capriola aus. Er wurde 2024 als «TOP-Ausbildungsbetrieb» ausgezeichnet. 

Das Label würdigt Unternehmen, die ihre Lernenden aktiv fördern und ihnen Verantwortung übertragen. «Wir investieren viel Zeit in die Ausbildung, weil wir überzeugt sind, dass gute Fachkräfte nicht einfach vom Himmel fallen», sagt Hoteldirektor Roman Omlin. «Die Lernenden sind ein wichtiger Teil unseres Teams.»

Was im Schweizerhof Luzern im Kleinen geschieht, steht sinnbildlich für den nationalen Zukunftstag: Junge entdecken Berufe jenseits gewohnter Muster, Unternehmen öffnen Türen. Beide Seiten gewinnen durch Neugier und Erfahrung ein Stück Zukunft.

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