Die nationalrätliche Kommission für Wirtschaft und Abgaben (WAK-N ) empfiehlt eine Gesetzesänderung bei Packages zur Förderung von Kooperationen und Mehrwert zwischen den Tourismusakteuren. Sie hat diesbezüglich die Motion von Ständerat Stefan Engler in leicht modifizierter Form zur Annahme empfohlen. Dank einer Mehrwertsteuer-Anpassung können so von der Tourismuspolitik gewünschte Kooperationen zwischen den Tourismusakteuren in Form von Packages vereinfacht werden. Der Tourismus und die Hotellerie profitieren von der Neuregelung durch einen grösseren unternehmerischen Spielraum, der die Bildung von attraktiveren Packages ermöglicht. Der Ball liegt nun im Plenum des Nationalrats.

Gemäss geltendem Recht kann ein Package, das beispielsweise aus einer Hotelübernachtung und jeweils einem Skipass oder einer Bahnfahrt besteht, gesamthaft zu einem reduzierten Mehrwertsteuersatz angeboten werden, wenn mindestens 70 Prozent des Packages aus Leistungen bestehen, die diesem unterliegen. In der Praxis wird der verbleibende 30-Prozent-Anteil wertmässig jedoch schnell überschritten. Die verschiedenen Leistungen müssten daher separat nach unterschiedlichen Steuersätzen behandelt werden. Ein Package wird deshalb sowohl für den Anbieter als auch für die Kunden weniger interessant, da es komplizierter und teurer wird. Mit einer Heraufsetzung der Grenze von 30 auf 45 Prozent, wie es die Motion fordert, können mehr Leistungen in ein Package inkludiert und damit attraktivere Packages angeboten werden. Die WAK-N hat die Motion leicht modifiziert, indem Packages nur aus Leistungen, deren Ort im Inland liegt, bestehen dürfen.

Packages werden von den Kunden verlangt und stellen einen Wettbewerbsvorteil gegenüber globalen digitalen Wettbewerbern dar, schreibt hotelleriesuisse in einer entsprechenden Mitteilung. Durch diese Mehrwertsteuer-Vereinfachung könnten Kooperationen entlang der Wertschöpfungskette und die Wettbewerbsfähigkeit der gesamten Wirtschaft gestärkt werden, wie es weiter heisst. Damit können laut dem Verband auch die von der Politik zum Beispiel in der neuen bundesrätlichen Tourismusstrategie geforderten Kooperationen in die Tat umgesetzt werden. hotelleriesuisse appelliert nun an den Nationalrat, seiner Wirtschaftskommission zu folgen und die Vereinfachung von MWST-Packages zu bestätigen. (htr/og)