Der Herbst erweist sich als immer bedeutender für den Schweizer Tourismus. Hotellogier­nächte stiegen bereits im letzten Herbst um 3,8 Prozent im Vergleich zu 2019, trotz dem Fernbleiben von wichtigen internationalen Gästen. Ein Blick auf europäische Märkte offenbart dabei vielver­sprechende Potenziale.

Diese will Schweiz Tourismus (ST) mit der neuen Herbstkampagne erschliessen. Die Kampagne lädt Gäste ein, den Herbst mit allen Sinnen zu erleben, inspiriert von einem überraschenden Film.

Wurden 2019, im letzten «normalen» Reisejahr vor der Pandemie, in den Herbstmonaten September und Oktober noch total 6,8 Millionen Hotellogiernächte (LN) verzeichnet, waren es 2022 bereits 3,8 Prozent mehr, mit total 7 Millionen Übernachtungen. Im Vergleich zu 2012 sind es gar 18,2 Prozent mehr, dies trotz dem damals noch markanten Fehlen vieler Gäste aus dem Ausland.

Ein Blick auf die Logiernächtezahlen der Touristinnen und Touristen aus einigen europäischen Ländern zeigt dabei, dass der Herbst gerade dort noch viel Potenzial birgt. Die Logiernächte der britischen Gäste lagen im September und Oktober 2022 beispielsweise mit einem Minus von 15,4 Prozent noch hinter jenen aus dem Jahre 2019. Dasselbe galt auch für Deutschland mit einem Minus von 3,6 Prozent, sowie die Beneluxländer mit einem Verlust von 0,3 Prozent. Die Erholung von den starken Einbrüchen während der Pandemie scheint also im Herbst besonders vielversprechend möglich.

Gründe für Fokus auf Herbst
Die Tourismussaison Herbst wird auch bedingt durch den Klimawandel weiter an Relevanz gewinnen. Die Herbstsaison wird länger, der erste Schneefall erfolgt später. Die Herbstmonate sind im Durch­schnitt wärmer, Nebeltage werden seltener. Neben diesen klimatisch guten Gründen findet die EBP Schweiz AG im Rahmen einer umfassenden Untersuchung zur Herbstsaison weitere Chancen und positive Aspekte, die für eine gezielte Bearbeitung der Herbstsaison sprechen.

Im Vordergrund steht dabei die Tatsache, dass die verfügbaren Kapazitäten im Herbst die Nachfrage deutlich übersteigen. Es hat also genügend Platz für zusätzliche Gäste. Dies gilt insbesondere für weniger hoch gelegene, kleinere Destinationen und solche mit einem breiten Wellness-Angebot, aber auch für grössere und höher gelegene Destinationen mit einem breiten Angebot und gleichzeitig viel Platz in der freien Natur. Denn genau das würden die Herbstgäste gemäss der Untersuchung besonders schätzen.

Alle fünf Sinne werden angesprochen
Angesichts dieser Erkenntnisse und Potenziale lanciert ST erstmals eine Herbstkampagne gezielt für die europäischen Herkunftsmärkte – insbesondere Deutschland, Italien, Frankreich, Grossbritannien und Benelux – und lädt darin die Gäste ein, die Schweiz mit allen Sinnen zu erleben: Sehen, Hören, Riechen, Schmecken, Tasten.

Die Herbstkampagne «Senses» läuft seit dem 4. September und positioniert den Herbst als eigenständige Reisesaison mit einer breiten Auswahl an Erlebnissen, welche die fünf Sinne ansprechen. So lasse sich der Herbst beispielsweise an einem der unzähligen Herbstfestivals oder beim Waldbaden erreichen und erschmecken. Seine ganz eigenen Klänge offenbart er bei den Alpabzügen oder auf einer Wanderung entlang eines rauschenden Bergbachs. Ertasten kann man ihn auf Kneipp- und Barfusswegen, während das Auge bei Wildtierbeobachtungen fasziniert und von den Wäldern mit ihrer Farbenpracht beeindruckt wird.

Blinder schottischer Comedian als Fotograf
Im Zentrum der Kampagne steht ein Film, welcher gemeinsam mit dem blinden schottischen Comedian Jamie Mac Donald und seiner Begleiterin Julia Sutherland produziert wurde. Humor bewies Mac Donald während den Filmaufnahmen in der Region von Flims: In der Schweiz sei es unmöglich, ein schlechtes Foto des Herbstes zu machen, ein Traum für jeden blinden Fotografen.

Der frische, humorvolle Film zeigt nicht nur den Schweizer Herbst von seiner schönsten Seite, sondern auch, wie intensiv die Gäste den Herbst in der Schweiz mit allen Sinnen erleben können. Und im Falle von MacDonald erst recht, wenn einer der Sinne fehlt.

Der Kampagnen-Film wird von einer Vielzahl von Promotionsmassnahmen flankiert. Vorführungen des Films für ausgewählte Medienschaffende sowie Kinowerbung in Grossbritannien, internationale Medienreisen, Kooperationen mit Influencern oder Onlinewerbung mit kurzen Clips haben als Ziel, den Herbst als wichtige Tourismussaison fest zu etablieren. Indem Gäste nicht nur zur Hochsaison im Sommer und Winter die Schweiz besuchen, sondern im Herbst die Natur, Kultur und Kulinarik in Seitentälern, Kleinstädten und auf dem Land erleben, trägt die Herbstsaison zu einer besseren zeitlichen wie räumlichen Verteilung der Gäste bei. (mm)