Skifahren in der Schweiz wird teurer. Auch der Klimawandel beschäftigt die Wintersportbranche. Dennoch ist die Stimmung zu Beginn der Saison 2025/26 ausgesprochen positiv. 

«Mit dem ersten Schneefall konnten viele Gebiete bereits im November öffnen, was einen guten Start verspricht», sagt Seilbahnen Schweiz gegenüber der Nachrichtenagentur AWP.

Graubünden Tourismus spricht von einer vielversprechenden Ausgangslage. Die Buchungsstände liessen auf eine Steigerung gegenüber dem rekordverdächtigen Vorwinter hoffen.

Auch im Wallis sorgt der frühe Wintereinbruch für gute Stimmung: Viele Pisten sind bereits offen, und die Nachfrage für Weihnachten und Neujahr sei erfreulich, teilte Valais/Wallis Promotion mit.

In der Jungfrau Region sind ebenfalls erste Pisten seit Anfang November offen. «Die Bedingungen für die Schnee-Produktion waren sehr gut und es hat einiges an Naturschnee dazu gegeben», so eine Sprecherin der Region.

Auch die Hotels im alpinen Raum erwarten eine gute Saison. 40 Prozent rechnen mit steigenden Umsätzen, 53 Prozent mit stabilen und nur 7 Prozent mit tieferen, wie eine Umfrage von Hotelleriesuisse zeigt.

Skiferien werden teurer
Für die Gäste wird es teurer. Laut Seilbahnen Schweiz steigen die Preise für Tages- und Saisonkarten um 2 bis 5 Prozent - je nach Region und Preismodell. Dabei setzen immer mehr Skigebiete auf dynamische Preise. Der Tagespreis hängt vom Buchungszeitpunkt und der Nachfrage ab.

So können etwa in Verbier oder Flims-Laax-Falera einzelne Tage deutlich teurer werden – gerade an Wochenenden und Feiertagen. Auch die Aletsch Arena setzt auf dynamische Preise und erhöht die Grundtarife um 2 Prozent.

Selbst beim Magic Pass, dem inzwischen über 20 Walliser Skigebiete angeschlossen sind, ist der Startpreis für 2025/26 erstmals seit acht Jahren gestiegen. Im Marktvergleich bleibe das Abo aber eine der günstigsten Optionen für Vielskifahrer, so Valais/Wallis Promotion.

Jungfrau Region hält an fixen Preisen fest
In der Jungfrau Ski Region steigt für Erwachsene der Tageskartenpreis von 79 Franken auf 83 Franken. Die Tarife für Kinder und Jugendliche bleiben unverändert, was positiv aufgenommen worden sei, so die Sprecherin der Jungfraubahnen.

Auch schätzten die Gäste, dass es in der Region weiterhin keine dynamischen Preise gebe. Unter den grossen Schweizer Skigebieten bleibt die Jungfrau Region damit die Ausnahme.

In der Hotellerie ziehen die Preise ebenfalls an. Die Umfrage von HotellerieSuisse zeigt, dass rund die Hälfte der alpinen Hotels die Preise erhöhen.

Steigende Kosten - auch wegen Beschneiung
Die Skigebiete sehen sich mit zunehmend höheren Kosten für Energie, Personal und Beschneiung konfrontiert. Die Jungfraubahnen beziffern die Betriebskosten pro Wintersporttag auf 200'000 Franken.

Die Aletsch Arena spricht für den vergangenen Winter von mehr als 180'000 Franken pro Tag. Über die Hälfte der Kosten entfiel auf Bahnen und Anlagen, rund 15 Prozent auf die Pistenpräparation und knapp 11 Prozent auf die Beschneiung.

Dennoch werden in dieser Saison schweizweit 35 neue Bergbahnen eröffnet, laut Seilbahnen Schweiz ein Vertrauenssignal in den Wintertourismus. Und in den letzten zwölf Jahren investierten die grössten 20 Seilbahnunternehmen jährlich 162 bis 447 Millionen Franken - vor allem in Transport- und Beschneiungsanlagen.

Tiefe Skigebiete mittelfristig gefährdet
Viele Investitionen stehen denn auch im Zusammenhang mit dem Klimawandel. Gebiete zwischen 1200 und 1600 Metern müssten sich allerdings zunehmend die Frage stellen, ob Investitionen in neue Beschneiungsanlagen langfristig sinnvoll seien, heisst es aus dem Wallis.

Für den Wintersportkanton ergebe sich somit mittelfristig eine klare Zweiteilung: Hochalpine Gebiete mit guter Schneesicherheit gewinnen an Bedeutung, während tiefere Lagen ihre Angebote diversifizieren müssen. Gleiches gilt für andere Ski-Regionen.

Insgesamt bleibt die Branche bemerkenswert optimistisch. Gerade der frühe Schnee nährt die Hoffnung auf einen Rekordwinter. Nun kommt es noch darauf an, wie sich das Wetter an den besonders wichtigen Weihnachtstagen und dann in den Sportferien präsentiert. (keystone-sda)