Die Einwohnerzahl der Stadt Zürich wird gemäss aktueller Prognose in den nächsten 20 Jahren um 70'000 und die Zahl der Arbeitsplätze um 55'000 steigen. Daraus resultierten 30 Prozent mehr VBZ-Fahrgäste als heute, sagte Stadtrat Andres Türler am Mittwoch bei der Präsentation der Netzentwicklungsstrategie «züri-linie 2030».
Heute werden jährlich rund 320 Millionen Menschen in Zürich mit Tram und Bus befördert. Im Jahr 2030 dürften es laut Schätzungen der Zürcher Verkehrsbetriebe (VBZ) jährlich 100 Millionen mehr sein. Laut Türler werden dann auf dem VBZ-Netz mehr Personen befördert, als heute auf dem gesamten SBB- Netz.
Die Ausbau-Strategie berücksichtige die jüngsten Prognosen zum Wachstum von Bevölkerung und Arbeitsplätzen in den einzelnen Quartieren. Besonders starke Verkehrsströme werden zwischen Zürich-Nord (Affoltern und Oerlikon) und Zürich- West (Altstetten) erwartet. Im Süden der Stadt sei die Dynamik dagegen wohl geringer, als früher angenommen.
Grundsätzlich wollen die VBZ ihre Linien noch besser an das überregionale S-Bahn-Netz anbinden. Bisher sind die meisten Linien auf den Hauptbahnhof ausgerichtet. Geplant sind als weitere Zentren die Bahnhöfe Altstetten und Oerlikon.
Bereits ab Ende Jahr sollen auf der Bahnhofstrasse mehr Fahrgäste befördert werden können, indem zu den Hauptverkehrszeiten eine normalerweise am Hauptbahnhof endende Linie verlängert wird. Die nächste Inbetriebnahme einer Tram-Neubaustrecke wird Ende 2017 sein. Dann wird eine Tramlinie auf der über die Bahngleise führenden Hardbrücke eröffnet.
Ab 2020 sollen Zürcher Trams auf den Gleisen der geplanten Limmattalbahn über die Stadtgrenze hinaus bis nach Schlieren fahren. Auf der Rosengartenstrasse, einer wichtigen Zürcher Durchgangsstrasse, soll ab 2030 ein Tram fahren. Nötig ist laut Türler ein kombiniertes Projekt für Tram und Strasse. Diese Linie soll Zürich-Nord direkt mit Zürich-West verbinden.
Zur Erhöhung der Kapazität zur ETH Hönggerberg ist die Elektrifizierung geplant, um künftig Trolleybusse einsetzen zu können. Die Mehrkosten von 40 Millionen Franken, die bei der Umsetzung aller Ausbauprojekte pro Jahr entstehen, sollen durch die Einnahmen der zusätzlichen Fahrgäste finanziert werden. (sda/sjp)