Vom 8. bis zum 26. September fand die Herbstsession statt. Gleich mehrere wichtige Entscheide sind zugunsten der Beherbergungsbranche ausgefallen. Der Ständerat hat ein Massnahmenpaket zur Stärkung der Höheren Berufsbildung angenommen. Zudem lehnt der Nationalrat die Initiative «Keine 10-Millionen-Schweiz» der SVP ab.

Professional Bachelor und Master helfen gegen den Fachkräftemangel
Mit der Zustimmung zum Massnahmenpaket zur Stärkung der Höheren Berufsbildung habe der Ständerat ein wichtiges Signal zugunsten der Berufsbildung gesetzt, so HotellerieSuisse. Mit den neuen Titelzusätzen «Professional Bachelor» und «Professional Master» werde das Niveau der Ausbildung von Absolvierenden einer höheren Berufsbildung besser vergleichbar.

Diese erhalten nun im Ausland und auch in internationalen Unternehmen bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt, da der Wert ihrer Abschlüsse besser verstanden werde. Laut HotellerieSuisse werde damit auch der Berufsbildungsweg für Jugendliche wieder attraktiver, die sich in der Berufsorientierungsphase befinden. Die Titelzusätze würden verdeutlichen, dass auch mit einer Berufslehre ein interessanter Karriereweg möglich ist. 

Klares Nein zur «Kündigungsinitiative» der SVP («Keine 10-Millionen-Schweiz»)
Die Initiative «Keine 10-Millionen-Schweiz» wurde mit 121 zu 64 Stimmen und 6 Enthaltungen abgelehnt. Ausser der SVP hat ihr keine Fraktion zugestimmt. Auch der direkte Gegenvorschlag der Mitte hatte keine Chance. Er verlangt, dass der Bundesrat eine Erweiterung der Schutzklausel ab dem Überschreiten der 9,5 Millionen-Grenze mit der EU verhandelt. Der Rat lehnte ihn mit 161 zu 30 Stimmen ab.

HotellerieSuisse teilt die Meinung der Mehrheit und begrüsst den Entscheid des Nationalrats. Diese erneute Kündigungsinitiative gefährde das Funktionieren des Arbeitsmarktes und den Wohlstand der Schweiz. Die Personenfreizügigkeit mit der EU sei für die Beherbergungs- und die Gastronomiebranche von entscheidender Bedeutung, da nur so ausreichend Fachkräfte rekrutiert werden können.

Ausländische Fachkräfte machen 49 Prozent der rund 80‘000 Beschäftigten in der Beherbergung aus. HotellerieSuisse wird sich weiterhin für eine offene Schweiz mit günstigen Lebensbedingungen für ihre Einwohner einsetzen. Das Geschäft geht nun an den Ständerat.

Keine Aufhebung des Schutzstatus S
HotellerieSuisse begrüsst ausserdem, dass der Schutzstatus S nicht aufgehoben wird, wie dies zwei Motionen im National- und Ständerat gefordert hatten. Der Status gewährleiste den notwendigen Schutz angesichts des andauernden Krieges und der instabilen Sicherheitslage in der Ukraine. Er bilde die Grundlage für eine rasche Integration in Gesellschaft und Arbeitsmarkt, heisst es weiter.

Die Erwerbstätigenquote von Personen mit Schutzstatus S, die bereits im Zeitraum März bis Juni 2022 eingereist sind, lag diesen März bei annähernd 40 Prozent. Diese positive Entwicklung gelte es weiterhin durch Planungssicherheit für Arbeitgeber und Arbeitnehmende zu schützen. Eine voreilige Aufhebung des Schutzstatus S hätte sowohl diese Integrationsbemühungen torpediert als auch die Funktionsfähigkeit des schweizerischen Asylsystems gefährdet. (mm)

Sessionsrückschau
Vor und nach jeder Session nimmt HotellerieSuisse Stellung zu den traktandierten Geschäften. Die ausführliche Stellungnahme von HotellerieSuisse zu allen branchenrelevanten Geschäfte der Herbstsession 2025 finden Sie auf der Website des Verbandes.

zur ausführlichen Sessionsrückschau

[RELATED]