Gody Gottfried F. Künzi nannte sich 2013 bei einem journalistischen Gastauftritt im Newsletter von Agrotourismus Schweiz selber als «Tourismus-Fossil». Diese Bezeichnung trifft zu: Sein Name wird immer wieder in touristischer Umgebung ewähnt. Der gebürtige Adelbodner war jahrelang im Schweizer Tourismus eine prägende Figur.
Als 31-Jähriger übernahm Künzi 1973 die Chefredaktion der htr hotel revue (damals hotel + touristik revue) und hatte sich in dieser Funktion, die er über fast 15 Jahre ausübte, schon von der publizistischen Seite her mit dem Tourismus beschäftigt. Von 1982 bis 1988 war er zudem Vizedirektor des Schweizer Hotelier-Vereins (heute hotelleriesuisse).
Im Jahre 1988 wurde Gody Künzi die operative Leitung des Schweizer Tourismus-Verbandes übertragen. Über die fast anderthalb Jahrzehnte währende Wirkungszeit hat er dort für den nationalen Tourismus vieles bewegt. «Gody Künzi war ein Denker mit Tiefgang und ein kluger Lobbyist. Vielleicht kein ausgeprägter Kämpfer und schon gar kein Polterer, aber einer mit viel Geschick und Ausdauer», wie ihn Hansruedi Müller, ehemaliger Tourismusprofessor an der Uni Bern, anlässlich er Verabschiedung an der STV-Generalversammlung 2002 würdigte.
Zu Künzis Bestrebungen gehörten unter anderem die Einführung des Mehrwertsteuer-Sondersatzes anfangs der 90-er Jahre, die wiederkehrende Verlängergung im Vierjahres-Rhythmus oder die Mehrwertsteuer-Befreiung der Kurtaxen und die nationale Fewo-Klassifikation. Er setzte sich dafür ein den Tourismus als strategischen Wirtschaftszweig zu positionieren und diese heterogene Querschnittsbranche mit einer Stimme zu vertreten.
Im Nachruf des Schweizer Tourismus-Verbands zu Godi Künzis Tod dankt Diektorin Barbara Gisi für dessen nachhaltiges Wirken. «In seiner langen Amtszeit hat er Grundlagen gelegt, die den Verband geprägt haben und bis heute nachwirken».
Künzi blieb der Tourismusbranche auch nach dem STV eng verbunden. Er war unter anderem Verwaltungsratspräsident der Schweizer Reisekasse (Reka), Präsident der Tschentenbahn und als Tourismusberater tätig und engagierte sich dafür die agrarische und weitere Parahotellerie unter einen nationalen Hut zu bringen. Von 2003 bis 2009 war er zudem Präsident von Adelboden-Tourismus. (htr/npa)