Über die Gründe für die Trennung und den Inhalt der Trennungsvereinbarung wurden keine Angaben gemacht. Es sei Stillschweigen vereinbart worden, heisst es im Communiqué des Präsidialdepartements.

Überraschend kommt der Abgang der Direktorin nicht. Jungblut, die im August2012 Burkard von Roda abgelöst hatte, ist schon vor Monaten ins Schussfeld der Kritik geraten. Mitarbeitende des Museums hatten im April nach längerer Unruhe im und rund ums HMB in einem Brief via den Baselstädtischen Angestellten-Verband Vorwürfe gegenüber der Direktion erhoben.

Trennung nach «Prozess der Aufklärung»
Nach Angaben des Präsidialdepartements wurde in der Folge ein externer Experte beigezogen, mit dem die Situation analysiert wurde. Darauf folgte gemäss der Mitteilung ein dreimonatiger «Prozess der Aufklärung», aus dem nun die einvernehmliche Trennung resultierte.

Das Präsidialdepartement und die HMB-Kommission bedauern in der Mitteilung die Entwicklungen der letzten Monate und dass es zur Trennung gekommen ist. Diese liege jedoch im beiderseitigen Interesse.

Der Direktionsposten wird nun neu ausgeschrieben. Die Neubesetzung erfolgt voraussichtlich bis im kommenden Sommer. Die interimistische Leitung wird gemäss der Mitteilung mit der stellvertretenden Direktorin Gudrun Piller organisiert.

Das HMB besteht aus den in separaten Gebäuden untergebrachten Museen für Geschichte, Musik, Pferdestärken und Wohnkultur. Bevor Marie-Paule Jungblut die Direktion des HMB übernahm, war die 1964 in Freiburg im Üechtland geborene luxemburgische Historikerin am Musée d'Histoire de la Ville de Luxembourg stellvertretende Direktorin gewesen.

In Basel präsentierte Jungblut unter anderem die Ausstellungen «Fussball - Glaube. Liebe. Hoffnung», «Echte Ritter – Falsche Burgen» oder «pop@basel».

Das Präsidialdepartement will an der Öffnung des Museums für neue Zielgruppen festhalten. Zugleich werde aber der Sammlungs- und Forschungsarbeit des Museums «grundlegende Wichtigkeit» beigemessen, heisst es im Communiqué. (sda/npa)