Andrews und ihr Mann, der 2010 verstorbene Regisseur Blake Edwards, hatten stets eine enge Beziehung zu Gstaad, wo die Familie in den 1970-er Jahren auch während sieben Jahren fest lebte. Dies teilte die Gemeinde Saanen am Samstag mit.

Mit dem Ehrenbürgerrecht zeigt sich die Gemeinde Saanen erkenntlich für die Verdienste von Andrews rund um den Ort. Denn das Prominentenpaar Andrews-Edwards machte viele Weltstars mit Gstaad und dem Saanenland bekannt. Manche blieben gleich und kauften sich Liegenschaften.

So etwa Schauspielerin Audrey Hepburn («Breakfast at Tiffanys»). Während der Dreharbeiten zum Film «Pink Panther» von Blake Edwards verliebte sich Schauspieler und Komiker Peter Sellers in die Gegend und kaufte sich kurzerhand ein Chalet. Bis zu seinem Tod war Sellers oft in Gstaad zu Gast.

Das Ehepaar Andrews-Edwards gründete und unterstützte von 1995 bis 1998 das Filmmusikfestival «Cinemusic» in Gstaad. Dank persönlicher Beziehungen gelang es, Weltstars wie etwa Liza Minelli, Quincy Jones, Henry Mancini oder Roman Polanski ans Festival zu holen.

Während einiger Jahre überreichte Andrews jeweils den Siegerpokal beim Tennisturnier von Gstaad.

Mit ihrem Engagement für die Region habe Andrews mitgeholfen, Gstaad und das Saanenland in der Welt bekannt zu machen, schreibt die Gemeinde in ihrer Mitteilung weiter. Andrews habe Gstaad stets als «das letzte Paradies in einer verrückten Welt» beschrieben, und es nie abgelehnt, dem Ort, der ihr Heimat bedeute, etwas zurückzugeben.

«Julie-Lämpli»
Vielen im Saanenland unvergessen sind auch die «Julie-Lämpli», die noch heute viele Häuser im Saanenland schmücken. In den 1970-er Jahren spendete Julie Andrews Gstaad eine Weihnachtsbeleuchtung. Eine Investition, die sich der damalige Verkehrsverein nicht hätte leisten können. Während Jahren kam Andrews auch für den Unterhalt der Dekoration auf.

Die heute 79-jährige Andrews wurde von ihren Eltern früh gefördert und stand bereits im Alter von 12 Jahren auf der Bühne. Generationen von Kindern ist Julie Andrews als magisches Kindermädchen Mary Poppins ein Begriff. 1965 erhielt sie dafür einen Oscar.

Einen persönlichen Schicksalsschlag erlebte Andrews in den späten 1990-er Jahren, als bei einer Operation ihre Stimmbänder beschädigt wurden und sie ihre Gesangsstimme verlor. Heute ist sie vor allem als Autorin erfolgreich. (npa/sda)