(Medienmitteilung) Die Ergebnisse der vom Freiburger Tourismusverband in Auftrag gegebenen Verhaltensstudie untermauern die strategischen Entscheidungen, mit denen die neuen Erwartungen und Bedürfnisse der Gäste erfüllt werden sollen. [RELATED]

Die Tourismusakteure verfügen nunmehr über ein Referenzdokument für die Entwicklung eines nachhaltigen Tourismus mit einem hochwertigen Angebot, heisst es in der Medienmitteilung.

Um sich ein besseres Bild von den Erwartungen und dem Verhalten der Gäste machen zu können, beauftragte der Freiburger Tourismusverband (FTV) die Beratungsagentur M&BD Consulting mit der Durchführung einer Verhaltensstudie. Die Analyse, die parallel zur Totalrevision des Gesetzes über den Tourismus und seines Reglements stattfand, bekräftigt den Inhalt mehrerer strategischer Dokumente, namentlich des White Papers über den Schweizer und Freiburger Tourismus, der Entwicklungsstrategie für den Freiburger Tourismus sowie der Marketing- und Kommunikationsstrategie.

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Die Studie identifiziert namentlich drei Hauptfaktoren, die den Ausschlag für einen Aufenthalt im Kanton geben: Aktivitäten, Gastronomie und Unterkunft. Bei den Höhepunkten ist ohne grosse Überraschung festzustellen, dass das Image der Region mit Gruyères, dem gleichnamigen Käse, den Seen und der Stadt Freiburg assoziiert ist. Die befragten Gäste kamen hauptsächlich aus den Nachbarkantonen Bern und Waadt, während Frankreich und Deutschland die wichtigsten ausländischen Märkte sind. 46 Prozent der Besuchenden waren Tagesausflügler, Hotels sind jedoch weiterhin der wichtigste Unterkunftstyp, vor Campingplätzen und kostenlosen Unterkünften bei Freunden oder Familie.

Die Gastronomie und die regionalen Produkte überzeugten die Gäste, 48 Prozent nahmen eine oder zwei Mahlzeiten im Restaurant ein. Bei den zwei bis drei täglichen Aktivitäten führte die Verkostung regionaler Speisen die Rangliste an (69 Prozent), vor dem Besuch einer natürlichen Sehenswürdigkeit (66 Prozent).

Die gemeinsame Website, eine begehrte Informationsquelle
Die Gäste informierten sich vor ihrem Aufenthalt bevorzugt auf den Internetseiten der Freiburger Tourismusorganisationen. Dieses Verhalten bestätigt die Aufschaltung der gemeinsamen Website des FTV und seiner Destinationen im vergangenen Jahr. Mundpropaganda, ein personalisierter Empfang und mobile Info-Punkte sind ebenfalls beliebte Informationsmittel bei den Gästen. In allen Altersgruppen gaben 83 Prozent der Kundinnen und Kunden während und nach ihrem Aufenthalt jedoch keine Bewertung in den sozialen Netzwerken oder auf einer Bewertungsplattform ab. 

Erhebung von qualitativen und quantitativen Daten
Als Grundlage der Studie dienten 106 Einzelgespräche, eine Beobachtung des Gästeverhaltens  an wichtigen Orten sowie 1'249 Antworten auf Fragebögen, die online verbreitet wurden. Um  ein möglichst repräsentatives Panel sicherzustellen, wurden die Daten in zwei Etappen  gesammelt, während eines Zeitraums von sechs Monaten im Jahr 2021 und von drei Monaten  im Jahr 2022.

Die Schönheit der Landschaften, das Sicherheitsgefühl und das historische Erbe erreichten bei  der Zufriedenheit des Aufenthalts mit mehr als 8,9 Punkten auf einer Skala von 1 bis 10 die  höchsten Werte. Die Tourismusakteurinnen und -akteure müssen die Elemente, welche bei den  Gästen für die grösste Zufriedenheit sorgen, somit weiterhin fördern und dabei gleichzeitig  diejenigen verbessern, die niedrige Ergebnisse erzielen. Damit wird die Gesamtqualität des  Angebots verbessert. Erfreulicherweise geben 80 Prozent der Befragten an, dass sie den Kanton  Freiburg erneut als Ziel für einen Tagesausflug oder einen Aufenthalt wählen würden.

Ein breites Spektrum an Empfehlungen
Die Erkenntnisse, die im Rahmen der Studie zum Verhalten der Gäste gewonnen wurden, liefern eine wichtige Grundlage für die Entwicklung des Freiburger Tourismus. Dies macht die Analyse zu einem kostbaren strategischen Tool für die kantonalen und regionalen touristischen Einheiten. Die Marketingmassnahmen müssen abhängig von ihrer Durchführbarkeit und dem möglichen Einfluss auf ihre Umsetzung, die bisweilen allein bei den Leistungserbringenden liegt, mit stichhaltigen Empfehlungen bereichert werden. Erschliessung durch den öffentlichen Verkehr, Sensibilisierung für den nachhaltigen Tourismus, Qualität und Taktung des Angebots – all diese Ansätze müssen in den nächsten Jahren verfolgt werden.